Maria-Elisabeth Booms
 

1. Sonntag der Fastenzeit 2024      Jona III:   Umkehr in jeder Hinsicht

Die Kantate "Aus tiefer Not schrei ich zu Dir" vom romatischen Komponisten Felix Mendelssohn-Bartholdy ist in ihrer strengen Tonsprache sehr eindrucksvoll und  - fast möchte man sagen - von "heiligem Ernst":                                            

Aus tiefer Not schrei ich zu Dir

Aus tiefer Not schrei' ich zu Dir,
Herr Gott, erhör' mein Rufen.
Dein gnädig' Ohren kehr zu mir
und meiner Bitt' sie öffnen!
Denn so Du willst das sehen an,
was Sünd' und Unrecht ist getan.
Wer kann, Herr, vor Dir bleiben?

Bei Dir gilt nichts denn Gnad' und Gunst,
die Sünde zu vergeben;
Es ist doch unser Tun umsonst
auch in dem besten Leben
Vor Dir Niemand sich rühmen kann;
des muß Dich fürchten jedеrmann
und Deiner Gnade lеben.

Darum auf Gott will hoffen ich,
auf mein Verdienst nicht bauen;
Auf Ihn mein Herz soll lassen sich
und Seiner Güte trauen,
die mir zusagt Sein wertes Wort.
Das ist mein Trost und treuer Hort,
des will ich allzeit harren.

Und ob es währt bis in die Nacht
und wieder an den Morgen,
doch soll mein Herz an Gottes Macht
verzweifeln nicht noch sorgen.
So tu' Israel rechter Art,
der aus dem Geist erzeuget ward
und seines Gott's erharre

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28. Januar 2024                  Jona II:   Auch im Fischbauch kann man beten

Heute stelle ich Ihnen eine Kantate für Instrumentalensemble und Sopran-Solo vor, die von einer Komponistin der Barockzeit komponiert wurde. Sie hören sie in einer Version mit historischen Instrumenten:

Elisabeth Jacquet de la Guerre:  Kantate "Jonas"


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21. Januar 2024                     Jona I:  Bloss nicht nach Ninive!                   

Antonio Vivaldi (Aus den vier Jahreszeiten):   Sturm


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14. Januar 2024                             Weder niedlich noch harmlos

Der Leipziger Thomaskantor Johannes Kuhnau, Amtvorgänger von Joh. Seb. Bach, hat verschiedene biblische Erzählungen in Musik für Tasteninstrumente vertont. So auch die Erzählung vom Kampf des David gegen Goliat:

Johannes Kuhnau:  David und Goliat

Erläuterungen zum Werk finden Sie hier 


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7. Januar 2024                              Bekenntnis

Felix Mendelssohn-Bartholdy:  Lied ohne Worte Op. 109


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Neujahr 2024                  " ... und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne ..."

Zum Jahreswechsel empfehle ich Ihnen heute die festliche Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel


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Weihnachten 2023                       Anders als der äußere Anschein

John Rutter:   Weihnachtswiegenlied

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17. 12. 2023           3. Advent          Es ist Gott, der das Fest für uns ausrichtet

Heute empfehle ich Ihnen die große Advent-Arie aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach:

Bereite dich, Zion

Bereite dich, Zion, mit zärtlichen Trieben,
den Schönsten, den Liebsten bald bei dir zu sehn!
Deine Wangen müssen heut viel schöner prangen,
eile, den Bräutigam sehnlichst zu lieben!


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10. 12. 2023           2. Advent        Welches Warten darf es denn sein?

Heute biete ich Ihnen einen großen evangelischen Advent-Choral zum Mitsingen an - nach alter protestantischer Tradition mit Orgel und Posaunenchor, eine Aufnahme aus einem Gottesdienst:

Johann Crüger (Melodie) / Paul Gerhardt (Text):                                Wie soll ich Dich empfangen






Unter dem nächsten link spielt ein sehr guter Posaunenchor noch 2 weitere Strophen zum Mitsingen:   Wie soll ich Dich empfangen






1.  Wie soll ich Dich empfangen / und wie begegn' ich Dir,
    o aller Welt Verlangen, / o meiner Seelen Zier?
    O Jesu, Jesu, setze / mir selbst die Fackel bei,
    damit, was Dich ergötze, / mir kund und wissend sei.

2.  Dein Zion streut dir Palmen / und grüne Zweige hin,
     und ich will Dir in Psalmen / ermuntern meinen Sinn.
     Mein Herze soll Dir grünen / in stetem Lob und Preis
     und Deinem Namen dienen, / so gut es kann und weiß.

4.  Ich lag in schweren Banden, / Du kommst und machst mich los;
     ich stand in Spott und Schanden, / Du kommst und machst mich groß
     und hebst mich hoch zu Ehren / und schenkst mir großes Gut,
     das sich nicht lässt verzehren, / wie irdisch Reichtum tut.

7.   Ihr dürft euch nicht bemühen / noch sorgen Tag und Nacht,
     wie ihr Ihn wollet ziehen / mit eures Armes Macht.
     Er kommt, Er kommt mit Willen, / ist voller Lieb und Lust,
     all Angst und Not zu stillen, / die Ihm an euch bewusst.

8.   Auch dürft ihr nicht erschrecken / vor eurer Sünden Schuld;
      nein, Jesus will sie decken / mit Seiner Lieb und Huld.
      Er kommt, Er kommt den Sündern / zu Trost und wahrem Heil,
      schafft, dass bei Gottes Kindern / verbleib ihr Erb und Teil.

                                                          Evang. Gesangbuch Nr. 11

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3. 12. 2023             1. Advent          Doch, doch - es hat mit Advent zu tun

Choral von Joh. Seb. Bach:   "Wachet auf, ruft uns die Stimme"

Choralbearbeitung für Orgel: "Wachet auf, ruft uns die Stimme"

Choralbearbeitung für Klavier von Bach / Busoni:                                    "Wachet auf, ruft uns die Stimme" 

3. Strophe zum Mitsingen"Gloria sei Dir gesungen"                           

Gloria sei Dir gesungen                                                                          mit Menschen und mit Engelzungen,
mit Harfen und mit Zimbeln schön.
Von zwölf Perlen sind die Tore
an Deiner Stadt; wir stehn im Chore
der Engel hoch um Deinen Thron.
Kein Aug hat je gespürt,
kein Ohr hat mehr gehört
solche Freude.
Des jauchzen wir und singen Dir
das Halleluja für und für.

 

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26. November 2023                  Suchende - auf dem Weg - ein Leben lang

Von  Adam Harasiewicz innigst gespielt:   Fréderic Chopin, Nocturne H-Dur Op. 32, Nr. 1

Und hier noch ein überirdisch wirkendes Werk von Fréderic Chopin:  Fantasie-Impromptu cis-Moll Op. 66

 

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19. November 2023                 Einfach zum Genießen.

Heute empfehle ich Ihnen Pepper Choplins Chorwerk mit der Vertonung des 1. Psalms, das einen Gedanken des "Lobliedes auf die Frau" von der Seite "Geistliches" aufgreift: das Leben in der Ehrfurcht vor dem Herrn.

Die Musik ist im Stile heutiger, sehr beliebter und weit verbreiteter ("undramatischer") Chorwerke komponiert, deren Wesensmerkmal eine "in Achteln fließende" Klavierbegleitung ist (meist für ein E-Piano).

 "Wohl dem Mann, der nicht im Kreis der Spötter sitzt"

Selig der Mann, der nicht nach dem Rat der Frevler geht,
nicht auf dem Weg der Sünder steht,  nicht im Kreis der Spötter sitzt,
sondern sein Gefallen hat an der Weisung des HERRN,
bei Tag und bei Nacht über seine Weisung nachsinnt.
Er ist wie ein Baum,  gepflanzt an Bächen voll Wasser,
der zur rechten Zeit seine Frucht bringt
und dessen Blätter nicht welken.
Alles, was er tut,  es wird ihm gelingen.
Nicht so die Frevler:
Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht.
Darum werden die Frevler im Gericht nicht bestehen
noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.
Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten,
der Weg der Frevler aber verliert sich.                       Psalm 1


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12. November 2023                  Sankt Martin ritt durch Schnee Wind

Martinslied mit Posaunenchor:
Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind

Und hier noch eine gediegene mehrstimmige Version:                          Martinslied



Sankt Martin, .... ritt durch Schnee und Wind,
sein Ross, das trug ihn fort geschwind.
Sankt Martin ritt mit leichtem Mut, sein Mantel deckt ihn warm und gut.

Im Schnee saß .... da saß ein armer Mann,
hat Kleider nicht, hat Lumpen an.                                                                        "O, helft mir doch in meiner Not, sonst ist der bittere Frost mein Tod".

Sankt Martin .... zog die Zügel an,
sein Ross stand still beim armen Mann.                                                        Sankt Martin mit dem Schwerte teilt den warmen Mantel unverweilt.

Sankt Martin ... gab den halben still,
der Bettler rasch ihm danken will.
Sankt Martin aber ritt in Eil' hinweg mit seinem Mantelteil.

Sankt Martin .... bald sein Ziel erreicht
und schnell von seinem Rösslein steigt,
ermüdet legt er sich zur Ruh, die Augen fallen ihm gleich zu.

Im Traum schaut … er ein glänzend Licht
und eine milde Stimme spricht:
„Hab Dank, du braver Rittersmann, für das, was Du an mir getan!“

„Wer bist du?“ …,  fragt Sankt Martin schnell,
da wird’s in seiner Seele hell,
er sieht’s: es ist der Herr der Welt, der mit der Hand den Mantel hält.

Und huldvoll … schaut der Martin an
und spricht: „Was heute du getan
am Bettler, der am Wege saß, ich nahm’s für mich, am mir geschah‘s.“

                 (Text aus dem Kath. Gesangbuch "Gotteslob" Nr. 545)


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5. November 2023                           Kirche, die leuchtet!

1) Wohl denen, die da wandeln vor Gott in Heiligkeit,
nach Seinem Worte handeln und leben allezeit;
die recht von Herzen suchen Gott und seine Zeugniss' halten,
sind stets bei Ihm in Gnad.

2) Von Herzensgrund ich spreche: Dir sei Dank allezeit,
weil Du mich lehrst die Rechte Deiner Gerechtigkeit.
Die Gnad auch ferner mir gewähr; ich will Dein Rechte halten,
verlass mich nimmermehr.

3) Mein Herz hängt treu und feste an dem, was Dein Wort lehrt.
Herr, tu bei mir das Beste, sonst ich zuschanden werd.
Wenn Du mich leitest, treuer Gott, so kann ich richtig laufen
den Weg Deiner Gebot.

4) Dein Wort, Herr, nicht vergehet, es bleibet ewiglich,
so weit der Himmel gehet, der stets beweget sich;
Dein Wahrheit bleibt zu aller Zeit gleichwie der Grund der Erden,
durch Deine Hand bereit'.


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29. Oktober 2023                               Aus dem Alltag           

Anton Bruckner:       Locus iste

Dieser Ort ist von Gott geschaffen,
ein unschätzbares Geheimnis,
kein Fehl ist an ihm.

Edgar L. Bainton:      And I saw a new heaven

Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, auch das Meer ist nicht mehr.
Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel herabkommen; sie war bereit wie eine Braut, die sich für ihren Mann geschmückt hat.
Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen: „Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen und sie werden Sein Volk sein; und Er, Gott, wird bei ihnen sein.
Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen:                                            Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal.    Denn was früher war, ist vergangen.“               
                                                                                                                      Buch der Offenbarung, Kap. 21, 1 ff                                                 

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22. Oktober 2023                        Vom Augenblick der Gnade

Himmlische Musik von Ludwig van Beethoven:  Romanze F-Dur   mit Anne Sophie Mutter

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15. Oktober 2023                    Königin Esther - heute  

Felix Mendelssohn-Bartholdy:  Verleih uns Frieden gnädiglich

Johann Sebastian Bach: Dona nobis pacem                                      Gib  uns Frieden / Schluss-Chor aus der Hohen Messe h-moll


Verleih uns Frieden gnädiglich,
Herr Gott, zu unsern Zeiten.
Es ist doch ja kein andrer nicht,
der für uns könnte streiten,
denn Du, unser Gott, alleine.


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8. Oktober 2023                     Denken und Sprechen

Der Kantate von Dietrich Buxtehude "Alles, was ihr tut" liegt ein Schrifttext des Apostels Paulus aus seinem Brief an die Kolosser zugrunde.

Kantate:  "Alles, was ihr tut"

Chor:   (Brief an die Kolosser Kap. 3, Vers 17)
Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken,
das tut alles im Namen Jesu, und danket Gott und dem Vater durch Ihn.
Aria:  (anonym)
Dir, Dir Höchster, Dir alleine, alles, Alleshöchster, Dir,
Sinnen, Kräfte und Begier ich nur aufzuopfern meine,
Alles sei nach aller Pflicht nur zu Deinem Preis gericht.
Helft mir spielen, jauchzen, singen, hebt die Herzen himmelan,
jubele, was jubeln kann, lasst all’ Instrumenten klingen.
Alles sei nach aller Pflicht nur zu Deinem Preis gericht.
Vater, hilf uns Jesu willen, lass das Loben löblich sein
und zum Himmel dringen ein, unser Wünschen zu erfüllen,
dass Dein Herz nach Vaterspflicht sei zu unserm Heil gericht.
Arioso:  (Psalm. 37, Vers 4)
Habe deine Lust am Herrn, Er wird dir geben, was dein Herz wünscht.
Choral  (Georg Niege)
Gott will ich lassen raten, denn Er all’ Ding vermag,
Er segne meine Taten, mein Vornehmen und mein Sach’,
den ich’s Ihm heimgestellt, mein’ Leib, mein’ Seel, mein Leben,
und was Er mir sonst geben: Er mach’s, wie’s Ihm gefällt.
Darauf so sprech ich Amen, und zweifle nicht daran,                                     Gott wird uns all’ zusammen Ihm wohlgefallen lan.
Drauf streck’ ich auf mein Hand, greif an das Werk mit Freuden,
dazu mich Gott bescheiden in mein’m Beruf und Stand.
Chor:
Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken,
das tut alles im Namen Jesu, und danket Gott und dem Vater durch Ihn.

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1. Oktober 2023                        Eine Mauer um uns baue

Heute habe ich eine besondere Empfehlung:  Die 2. Sinfonie von Felix Mendelssohn-Bartholdy "Lobgesang" für Chor und Orchester, vom WDR-Orchester und Chor als "Mitsingkonzert" veranstaltet - das Publikum durfte mitsingen!  "Lobgesang"                              

Sollten Sie zufällig die Partitur im Haus haben, singen Sie einfach mit. Es ist sehr festliche Musik zum Nationalfeiertag ...

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24. September 2023                    Ganz egal, ob früh oder spät

Die Kantate BWV 144 von Johann Sebastian Bach   drückt eine "Gottergebenheit" aus, die manchem vielleicht fremd geworden ist. Ich teile das Werk hier ganz mit, weil die Texte vielleicht zum Nachdenken anregen.

1. Chor:   Nimm, was dein ist und gehe hin.

2. Aria:                                                                                                                                                                                                                              Murre nicht, lieber Christ, wenn was nicht nach Wunsch geschicht;
sondern sei mit dem zufrieden, was dir dein Gott hat beschieden, Er weiß, was dir nützlich ist.

3. Choral:
Was Gott tut, das ist wohlgetan, es bleibt gerecht Sein Wille;
Wie Er fängt meine Sachen an, will ich Ihm halten stille.
Er ist mein Gott, der in der Not mich wohl weiß zu erhalten: drum lass ich Ihn nur walten.

4. Recitativ:                                                                                                                                                                                                                         Wo die Genügsamkeit regiert und überall das Ruder führt,                                                                                                                                            da ist der Mensch vergnügt mit dem, wie es Gott fügt.
Dagegen, wo die Ungenügsamkeit das Urteil spricht,                                                                                                                                                    da stellt sich Gram und Kummer ein, das Herz will nicht zufrieden sein,
und man gedenket nicht daran: was Gott tut, das ist wohlgetan.

5. Aria
Genügsamkeit ist ein Schatz in diesem Leben,
welcher kann Vergnügung geben in der größten Traurigkeit, Genügsamkeit.
Denn es lässet sich in allem Gottes Fügung wohl gefallen, Genügsamkeit.

6. Choral
Was mein Gott will, das gscheh allzeit, Sein Will, der ist der beste.
Zu helfen den'n Er ist bereit, die an Ihn glauben feste.
Er hilft aus Not, der fromme Gott, und züchtiget mit Maßen.
Wer Gott vertraut, fest auf Ihn baut, den will Er nicht verlassen.


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17. September 2023                            Vorsorge

Ein Chorwerk von Otto Nicolai: Pater Noster Op. 33

Achtstimmiges Chorwerk der Renaissance von Jacob Handl-Gallus: Pater Noster


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10. September 2023             Wenn dein Bruder gegen dich sündigt    

Auch heute ein Stück wirklich schöne Musik, in ganz unkonventionelle Klänge gekleidet - geeignet, um die Gedanken wandern zu lassen. (Achtung: Die Lautstärke für den Anfang vielleicht ein wenig herunterdrehen)  

Johann Sebastian Bach: Toccata und Fuge d-moll

 

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3. September 2023                       Unerwarteter Wert

Bei der wunderschönen Cembalomusik können die Gedanken ihre eigenen Wege gehen:                                                                                       Johann Sebastian Bach:  Fantasie und Fuge a-moll / BWV 904

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27. August 2023                          Ein Stück Himmel auf Erden

Auch heute biete ich Ihnen zwei Versionen eines Chorwerkes an:                                                                                                                               Giovanni Pierluigi da Palestrina:  Exsultate Deo adiutori nostro   Michael Haydn:  Exsultate Deo adiutori nostro           


Jubelt Gott zu, Er ist unsere Hilfe.
Jauchzt dem Gott Jakobs zu!
Stimmt einen lieblichen Lobgesang an mit der Harfe!


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20. August 2023                      Suchen, Versuchen, Reden und Schweigen

Heute biete ich Ihnen zwei Versionen alter Musik an, einmal eine Fassung mit alten Instrumenten, einmal mit Männerquartett.                      Beide Versionen sind dasselbe Werk von Josquin Desprez: In te, Domine, speravi  (Auf Dich, Herr, vertraue ich)
Instrumental:       In te, Domine, speravi  
Männerquartett:  In te, Domine, speravi  

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- Sommerpause -


16. Juli 2023                Josef VI:          Versöhnung de luxe  (Schluss)

Was man in den Tiefen des Internets alles so entdecken kann  ... Für den Abschluss der Josef-Erzählung habe ich die beiden untenstehenden Chöre ausgewählt. Beim 1. Chor lohnt es sich, bzgl. der Sänger und Sängerinnen einfach mal weiterzuklicken und sich noch andere Werke anzuhören und vor allem über den Chor und seine Geschichte zu lesen!

Georg Friedrich Händel:                                                                              Chor der Brüder aus seinem Oratorium "Josef und seine Brüder"



Georg Friedrich Händel:                                                                      Schluss-Chor aus dem Oratorium "Joseph und seine Brüder"

Ewiger König des Himmels, Du hast unser Verbrechen entdeckt.        O sieh mit denselben allblickenden Augen unsere tiefe Reue.         Du, der Anfang und das Ende! Schöpfer, Vater, Beschützer, Freund! Höre doch uns zurückkehrende Verlorene an                                   und gewähre uns die Hilfe, die wir nicht verdient haben.

Halleluja! Wir werden uns in Deinem Heil freuen und jubeln im Namen des Herrn, unseres Gottes. Halleluja!

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9. Juli 2023                 Josef V:   Auf dem schwierigen Weg zur Versöhnung

Schaffe in mir, Gott, ein reines Herze
und gib mir einen neuen gewissen Geist;
verwirf mich nicht
von Deinem Angesicht
und nimm Deinen heiligen Geist nicht von mir.
Tröste mich wieder mit Deiner Hilfe,
und mit freudigem Geist rüste mich aus.

                                     Psalm 51, Verse 12 ff

 

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2. Juli 2023            Josef IV:   Man sieht sich immer zweimal im Leben

In wohl keinem biblischen Text steht so oft das Wort "Siehe" wie in der Josef-Erzählung. Es ist immer ein Hinweis auf das Handeln Gottes. Es ist für uns Menschen oft schwer verständlich, dass auch in einer so schlimmen Lebensgeschichte, wie sie Josef phasenweise widerfuhr, Gott letztendlich der Handelnde sein soll. Und trotzdem ist es gut, diesen Gedanken hin und wieder zuzulassen - auch wenn er uns schwerfällt.                                                                                                                                                                                                                          So empfehle ich für heute eine Orgelmusik von Franz Liszt: "Was Gott tut, dass ist wohlgetan" - gespielt an einer herrlichen Orgel aus der Orgelbauwerkstatt Rieger. Die reine Instrumentalmusik zwingt dem Hörer keinen Text auf, sodass er in Ruhe und unabgelenkt eigene Gedanken zulassen kann. Und vielleicht auch den Mut zur Versöhnung fassen kann, wo sie nötig ist ...

Franz Liszt:  Was Gott tut, das ist wohlgetan


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25. Juni 2023                         Josef III:   Was keiner sich zu sagen traut

Johann Ludwig Bach: Das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte

 

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18. Juni 2023                           Josef II:  Verraten und verkauft

Johann Michael Bach:  "Herr, ich warte auf Dein Heil"     

Heinrich Schütz:  "Wenn ich nur Dich habe"

Herr, wenn ich nur Dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erden. Wenn mir gleich Leib und Seele verschmacht, so bist Du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.

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11. Juni 2023                            Josef I:  Wenn alle versagen

Georg Friedrich Händel komponierte ein Oratorium mit dem Titel "Joseph und seine Brüder". Es setzt allerdings von der Handlung her später ein. So empfehle ich Ihnen für heute die Ouverture zu diesem Werk. Sie klingt natürlich nicht orientalisch, sondern europäisch barock, bietet aber eine gute, ruhige Möglichkeit, ans Nachdenken zu kommen über den weitreichenden Beginn der Josefserzählung.

Georg Friedrich Händel: Oratorium "Josef und seine Brüder" - Ouverture

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4. Juni 2023                   Begegnung am brennenden Dornbusch

Leider muss die Musikempfehlung heute entfallen: das von mir vorgesehene Werk "Der brennende Dornbusch des Mose" von Georg Christoph Wagenseil ist auf youtube tatsächlich nicht aufzuspüren. Auch so etwas gibt es!                                                                                Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern trotzdem einen gesegneten, erholsamen Sonntag!


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Pfingsten 2023              Die Gabe der Unterscheidung und der Erkenntnis

Für das bewegende Pfingstfest stelle ich Ihnen einen evangelischen Choral vor, der in 8 Strophen biblisch ungemein vielfältig das Wirken des Heiligen Geistes vor Augen führt. Mancher ist vielleicht irritiert durch die alte Sprache; sie tut der Aktualität dieses Liedes keineswegs Abbruch! Um das zu verdeutlichen, habe ich zu den fettgedruckten Worten im Liedtext Stichworte, Gedanken und Angregungen für heute geschrieben.                                                                                           Gehorsam:  Gottes Gebote befolgend                            Zucht:   man muss nicht mitlachen und klatschen, z.B. wenn über Gott oder über die Kirche gelästert wird,  (wie es in Kabarett- und Comedy-Sendungen z. Z. sehr oft geschieht!)                                                                        Männer:   kann heute unbedingt durch "Frauen" ergänzt       werden                                  

2. Strophe: Eifer für des Herren Haus:                         Mitarbeit an Kirche und Glaubensausbreitung


... nicht bloß dem Gnadenbunde trauen ... :                       hier ein Appell, dem Bekenntnis Werke folgen zu lassen






6. Strophe: ... nicht Haupt und Knie beugen ...                        7. Strophe:  ... ungebeugter Zeugenmut ...                                8. Strophe:  ... schwerster Kampf ...                           Wieviele Menschen auf unserer Erde werden gezwungen, ihrem Glauben an Gott abzuschwören oder umgebracht zu werden! Wieviele Christen werden für ihren Glauben gefoltert! Und wieviele sitzen in Gefängnissen und Straflagern und sind "vergessen von der Welt".                  Welch ein ungeheuer großer Preis für den Glauben; ein Preis den wir hier in Westeuropa nicht zahlen müssen.        Wie leicht vergessen wir das in unseren Breitengraden, in denen wir so frei und ohne Bedrohung leben dürfen!

8. ... öffn im Sterben uns den Himmel: Auch darum dürfen wir immer wieder beten. Vor allem auch für andere Menschen!

Ich empfehle Ihnen, den Choral laut mitzusingen!              Leider habe ich nur eine Version gefunden, in der Auswahlstrophen gesungen werden: 1., 2., 7. + 8.

Choral:  Geist des Glaubens und der Stärke

Zudem lege ich Ihnen die Orgelfantasie über den Choral "Komm, Heiliger Geist" von Johann Sebastian Bach ans Herz: eine Musik, die lebhafte Bewegung, sich in allen Stimmen gegenseitig speisende Energieströme und pures Leben ausstrahlt und so einen starken Eindruck des göttlichen Wirkens im Geist veranschaulichen kann. Das Fundament der Musik - im Pedal gespielt - bildet die Choralmelodie.

Joh. Seb. Bach:  Komm, Heiliger Geist  BWV 651








1.  Geist des Glaubens, Geist der Stärke, des Gehorsams und der Zucht,
    Schöpfer aller Gotteswerke, Träger aller Himmelsfrucht,
    Geist, der einst der heilgen Männer, Kön'ge und Prophetenschar,
    der Apostel und Bekenner Trieb und Kraft und Zeugnis war:                

2.  Rüste Du mit Deinen Gaben auch uns schwache Kinder aus,
     Kraft und Glaubensmut zu haben, Eifer für des Herren Haus;
     eine Welt mit ihren Schätzen, Menschengunst und gute Zeit,
     Leib und Leben dranzusetzen in dem großen, heilgen Streit.

3. Gib uns Abrahams gewisse, feste Glaubenszuversicht,
    die durch alle Hindernisse, alle Zweifel siegend bricht;
    die nicht bloß dem Gnadenbunde trauet froh und unbewegt,
    auch das Liebste jede Stunde Gott zu Füßen niederlegt.

4. Gib uns Moses Flehn und Beten um Erbarmung und Geduld,
    wenn durch freches Übertreten unser Volk häuft Schuld auf Schuld.
    Lass uns nicht mit kaltem Herzen unter den Verdorbnen stehn,
    nein, mit Moses heilgen Schmerzen für sie seufzen, weinen, flehn.

5. Gib uns Davids Mut, zu streiten mit den Feinden Israels,
    sein Vertraun in Leidenszeiten auf den Herren, seinen Fels;
    Feindeslieb und Freundestreue, seinen königlichen Geist
    und ein Herz, das voller Reue Gottes Gnade sucht und preist.

6. Gib Elias heilge Strenge, wenn den Götzen dieser Zeit
    die verführte blinde Menge Tempel und Altäre weiht,
    dass wir nie vor ihnen beugen Haupt und Knie, auch nicht zum Schein,
    sondern fest als Deine Zeugen dastehn, wenn auch ganz allein.

7.  Gib uns der Apostel hohen, ungebeugten Zeugenmut,
    aller Welt trotz Spott und Drohen zu verkünden Christi Blut.
    Lass die Wahrheit uns bekennen, die uns froh und frei gemacht;
    gib, dass wir's nicht lassen können, habe Du die Übermacht.

8. Schenk gleich Stephanus uns Frieden mitten in der Angst der Welt,
    wenn das Los, das uns beschieden, in den schwersten Kampf uns stellt.
    In dem rasenden Getümmel schenk uns Glaubensheiterkeit,
    öffn im Sterben uns den Himmel, zeig uns Jesu Herrlichkeit.

    Evang. Gesangbuch Nr. 137                                                                                                      Text:   Philipp Spitta  (1833)               Melodie: Halle  (1704)            

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21. Mai 2023       7. Sonntag der Osterzeit        Kostbare Gottesgabe

Der Barockkomponist Dietrich Buxtehude hat eine klanglich sehr reizvolle Kantate komponiert, die zu hören allein schon wegen der Barock-Instrumente mit ihrem warmen, lebendigen Klang lohnt. Thema dieser Kantate ist die Musik und der Lobgesang der Schöpfung.

D. Buxtehude:  Mein Gemüt erfreuet sich

Mein Gemüt erfreuet sich, Jesu, wenn ich denk an Dich,
mein betrübter Sinn und Mut, Jesulein, o Himmelsglut.

Wenn ich meinen Jesum seh und in großen Sorgen steh,                                  so erwallet mein Geblüt, Jesulein, von Deiner Güt.

Alle Musik in der Welt, was der Mensch vor lieblich hält,
Lauten, Harfen, Cymbeln Klang, mit der Geigen spiele Dank.

Posaunen und Trompeten Hall, auch der Dulcianen Schall,
mit der Flöten sanften Ton lobet Jesum, Gottes Sohn.

Die Regalen blasen auf, spielen süße Lieder drauf.
Setz die Zinken an den Mund, lobe Jesum alle Stund.

Rühren nicht die Vögelein morgens früh ihr Züngelein?
So geschwind der Tag anbricht, lassen sie das Danken nicht.

In des Tages letzter Stund aus dem wassertiefen Grund
spielen all die Vögelein und dem Schöpfer dankbar sein.

Alles Wild auf grüner Heid, wenn es geht auf seiner Weid,
so vertraut es seinem Gott, der versorget seine Not.

Mensch, o Mensch, du Gottes Bild! Warum zeigst du dich so wild?
Sorgest nur dein Leben lang vor die Kleider, Speis und Trank?

Denke doch an jenen Tag, da man ewig leben mag,
mit den Kleidern angetan, die niemand zureißen kann.                                      
(bedeutet:  das weiße Kleid der von Gott erlösten Menschen)

Dieser Kleider schönste Zier schenket Jesus dir und mir,
um zu stehn für (=vor) Gottes Thron, wenn erscheint des Menschen Sohn.


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14. Mai 2023       6. Sonntag der Osterzeit        Streit!

Felix Mendelssohn-Bartholdy hat einen sehr innigen Chorsatz komponiert:  "Verleih uns Frieden gnädiglich"                                                                                                                                                              Heinrich Schütz' Vertonung versetzt uns in eine Zeit, in der die Menschen durch Jahrzehnte andauernde Verheerungen gequält waren:  "Verleih uns Frieden gnädiglich"                                                   

Und hier noch eine Instrumentalfassung mit den Cellisten der Elbphilharmonie:  "Verleih uns Frieden gnädiglich"                                                   

Verleih uns Frieden gnädiglich,
Herr Gott, zu unsern Zeiten.
Es ist doch ja kein andrer nicht,
der für uns könnte streiten,
denn du, unser Gott, alleine.

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7. Mai 2023    5. Sonntag der Osterzeit        ... da ereignet sich Kirche neu

Joh. Seb. Bach:  Kantate  BWV 147   1. Satz                                                 Herz und Mund und Tat und Leben


Herz und Mund und Tat und Leben
muss von Christo Zeugnis geben
ohne Furcht und Heuchelei,
dass Er Gott und Heiland sei.


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23. April 2023    3. Sonntag der Osterzeit          Und Petrus sprang ins Wasser

Charles Tournemire: "Victimae paschali laudes"    (ein sehr klang-gewaltiges Werk)  (auf YouTube)


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2. Sonntag der Osterzeit 2023               Zeit, über den Glauben zu reden      

Joh. Seb. Bach:   Ich glaube, lieber Herr, hilf meinem Unglauben
Eine Kantate in alter Sprache, aber mit aktuellen Gedanken und Empfindungen, in denen sich mancher Hörer auch heute

wiederfinden kann

Wem die ganze Kantate zu lang ist oder wer nicht so gut einer männlichen Altstimme zuhören kann, dem sei hier der Schluss-Choral angeboten: „Wer hofft und Ihm vertraut

Den Text der Kantate können Sie auf diesem link lesen:




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Ostern 2023                             Da war ein Garten 

Johann Sebastian Bach hat ein Oster-Oratorium komponiert, dessen Text eine freie Nachdichtung der Osterereignisse ist, wie sie im Johannes-Evangelium ab Kapitel 20 berichtet werden.                                                                                                                                                   Wer Zeit und Muße hat, kann sich dieses aufbauende, festliche Werk anhören:                                                                                               Johann Sebastian Bach:   "Oster-Oratorium"   (auf YouTube)                                       


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Karfreitag 2023                           Heilsgeschichte – in Weltgeschichte verborgen                                                                          Weltgeschichte - in Heilsgeschichte geborgen

Instrumentalmusik:   "O Haupt voll Blut und Wunden"  (auf YouTube)                       

Choral:  "O Haupt voll Blut und Wunden (verschiedene Versionen)"   (auf YouTube)


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Palmsonntag 2023                   Was das Herz als kostbar erkennt

Andreas Hammerschmidt:      Psalm 51        "Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz"     (auf YouTube)                                                                                        

Johannes Brahms:      Psalm 51     "Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz"      (auf YouTube)                                                                   


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26. März 2023    5. Sonntag der Fastenzeit               Ich warte auf Sein Wort

Heinrich Schütz:  "Psalm 130"  für Doppelchor  (auf YouTube)

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19. März 2023     4. Sonntag der Fastenzeit          Nicht diskutierbar

Heute gibt es ein Stück sorgfältiges, sauberes  Musizieren direkt aus der Praxis (auch wenn das Chorwerk eher schlicht ist)                  George Frederick Root:   "Der Herr ist mein Licht und ist mein Heil"      (auf YouTube)


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12. März 2023  3. Sonntag der Fastenzeit           Über alle Grenzen hinaus

Frédéric Chopin:  Etude As-Dur  (auf YouTube)

                Etude E-Dur   (auf YouTube)                           

                       

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5. März 2023    2. Sonntag der Fastenzeit                Um Gottes willen!

Felix Mendelssohn-Bartholdy: "Psalm 95"  (auf YouTube)


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26. 2. 2023     1. Sonntag der Fastenzeit                 Unfassbar!

Camilla di Rossi (ital. Komponistin!) : Aria. Ti consacra la prole adorata (Abramo)       Ich opfere Dir meinen angebeteten Nachkommen


Louis Lewandowski:  Psalm 37, 5   "Befiehl dem Herrn deinen Weg. Vertrau Ihm - Er wird es fügen."  (auf YouTube)


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19. Februar 2023                      Die wahre Freude ist eine ernste Sache

Georg Friedrich Händel:    "Sing praise to God   (Singt dem Herrn Lob)"  (auf YouTube)


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12. Februar 2023                         Immer für das Leben!

Peter Tschaikowski: "Klavierkonzert Nr. 1 b-moll"  (auf YouTube)


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29. Januar 2023                            Selig seid Ihr!

Johann Sebastian Bach: "Konzert f-moll für Cembalo und Orchester"  (auf YouTube)                 

  

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22. Januar 2023                          … erzählen will ich all Deine Wunder

Im Sommer 1989 hatte die Band Scorpions ein Konzert in Moskau gesungen. Den Bandmitgliedern fielen die Veränderungen auf, die sie an den Menschen dort wahrnehmen konnten, - die Gelöstheit, Offenheit und Lebensfreude -  und sie hielten sie in Worten und Klängen fest. So entstand die berühmte Hymne zur politischen Wende im November 1989: "Wind of change"   (auf YouTube)             

Heute singt die Band das Lied mit einem Text für die Ukraine:        "Jetzt höre auf mein Herz, das sagt "Ukraine!"
während es darauf wartet, dass sich der Wind dreht.
Eine dunkle und einsame Nacht.
Unsere Hoffnungen und Träume werden nicht sterben,
während sie darauf warten, dass sich der Wind dreht."


 

Für die Klassik-Fans gibt es nun noch ein anderes Lied, das in der Nacht der Wende in Berlin gesungen wurde:

"Nun danket alle Gott (auf YouTube)                               

Ich folge der Moskwa runter zum Gorky Park,                                                 dem Wind der Veränderung lauschend.
Eine Sommernacht im August, Soldaten marschieren vorbei
dem Wind der Veränderung lauschend.
Die Welt wird kleiner  - und hast du je gedacht,
dass wir so nahe sein könnten, wie Brüder?
Die Zukunft liegt in der Luft, ich kann sie fühlen, überall,                                      sie weht mit dem Wind der Veränderung.

Bring mich zur Magie des Moments in einer glorreichen Nacht,
in der die Kinder von morgen vor sich hinträumen,                                           im Wind der Veränderung. Ich laufe die Straße hinunter
und ferne Erinnerungen sind für immer in der Vergangenheit begraben.
......
Der Wind der Veränderung bläst geradewegs
ins Gesicht der Zeit, wie ein Sturm,                                                                         der die Freiheitsglocke für den Frieden der Gedanken läuten wird!
Lass deine Balalaika singen, was meine Gitarre sagen will.
Bring mich zu der Magie des Moments ...

                                                                                                                    Nun danket alle Gott mit Herzen, Mund und Händen,
der große Dinge tut an uns und allen Enden,
der uns von Mutterleib und Kindesbeinen an
unzählig viel zu gut bis hierher hat getan.


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15. Januar 2023             Im Anfang schuf Gott ...

Der Beginn von Joseph Haydns Oratorium "Die Schöpfung" ist heute die Musikempfehlung - jetzt bespreche ich die ersten 12 Minuten:

Das Chaos wird musikalisch nicht mit "Getöse und Krawumms", dargestellt,sondern sozusagen als "brachliegende, inaktive Masse".

Der Geist Gottes erklingt sehr geheimnisvoll; bei dem Wort "Licht" bricht mit dem Chor ein klarer Akkkord - entsprechend dem Licht - hervor.


In dieser lebendigen Arie widerstreiten die musikalisch unklar erscheinenden "gräulichen Schatten" mit der melodiös und harmonisch klar strahlenden "Ordnung", die am Ende siegt.                Sehr dramatisch wird der Kampf der Höllengeister gegen diese lebenspendende Ordnung dargestellt mit auch musikalisch abwärtsführenden Tonstürzen und spannungsgeladenen Dissonanzen. Alles löst sich auf in Gottes "neue Welt", die auch musikalisch klar in strahlendem A-Dur erklingt.

Haydn: "Die Schöpfung"  (auf YouTube)


Rezitativ mit Chor
RAPHAEL
Im Anfange schuf Gott Himmel und Erde,                                                             und die Erde war ohne Form und leer,
und Finsternis war auf der Fläche der Tiefe.
CHOR                                                                                                                     Und der Geist Gottes schwebte auf der Fläche der Wasser,
und Gott sprach: "Es werde Licht!"  Und es ward Licht.
URIEL
Und Gott sah das Licht, dass es gut war,
und Gott schied das Licht von der Finsternis.
Nr. 2 Arie mit Chor
URIEL

Nun schwanden vor dem heiligen Strahle
des schwarzen Dunkels gräuliche Schatten: Der erste Tag entstand.
Verwirrung weicht, und Ordnung keimt empor.
Erstarrt entflieht der Höllengeister Schar
in des Abgrunds Tiefen hinab zur ewigen Nacht.
CHOR
Verzweiflung, Wut und Schrecken begleiten ihren Sturz,
Und eine neue Welt entspringt auf Gottes Wort.

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8. Januar 2023              Mit Ochse und Esel wieder in den Alltag

Diese wunderbare Aufnahme des Mädchenchores Wernigerode hat einige musikalische Wendungen, die manchem nicht so vertraut sind; trotzdem kann man das Lied in der bekannten Weise mitsingen.

"Zu Bethlehem geboren"  (auf YouTube)


1.  Zu Bethlehem geboren, ist uns ein Kindelein,
    das hab' ich auserkoren, Sein eigen will ich sein.
    Eia, eia, Sein eigen will ich sein.

2.  In Seine Lieb’ versenken will ich mich ganz hinab;
     mein Herz will ich Ihm schenken und alles, was ich hab’,
     eia, eia, und alles, was ich hab’.

3.  O Kindelein, von Herzen will ich Dich lieben sehr,
     in Freuden und in Schmerzen, je länger mehr und mehr,
     eia, eia, je länger und je mehr.

4.  Dazu Dein Gnad mir gebe, bitt’ ich aus Herzensgrund,
     dass Dir allein ich lebe jetzt und zu aller Stund’,
     eia, eia, jetzt und zu aller Stund’.

5.  Dich wahren Gott ich finde in unser’m Fleisch und Blut;
     darum ich fest mich binde an Dich, mein höchstes Gut,
     eia, eia, an Dich, mein höchstes Gut.

                  Text: Friedrich Spee ( 1637)  /  Melodie:  Köln 1637


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Neujahr 2023                           Von guten Mächten wunderbar geborgen

Chor und Orchester:   

"Von guten Mächten wunderbar geborgen




Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.

Refrain:   Von guten Mächten wunderbar geborgen,
                 erwarten wir getrost, was kommen mag.
                 Gott ist mit uns am Abend und am Morgen
                 und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Noch will das Alte unsre Herzen quälen,
noch drückt uns böser Tage schwere Last,
ach, Herr, gib unsern aufgescheuchten Seelen
das Heil, für das Du uns bereitet hast.  Refrain

Und reichst Du uns den schweren Kelch, den bittern
des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,
so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
aus Deiner guten und geliebten Hand.  Refrain

Doch willst Du uns noch einmal Freude schenken
an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,
dann wolln wir des Vergangenen gedenken,
und dann gehört Dir unser Leben ganz. Refrain

Lass warm und still die Kerzen heute flammen,
die Du in unsre Dunkelheit gebracht,
führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.
Wir wissen es, Dein Licht scheint in der Nacht.  Refrain

Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,
so lass uns hören jenen vollen Klang
der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,
all Deiner Kinder hohen Lobgesang.   Refrain


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Liebe Leserinnen und Leser,

auf dieser Seite sind die Musikempfehlungen für das ganze Kirchenjahr.                                                                                                            Wenn Sie nach ganz unten scrollen, so können Sie dort meine Musikempfehlung zum Weihnachtsfest 2022 lesen und hören.

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Christkönigsfest 2022                         Der Königsweg
 

Ich habe das Kirchenjahr am 1. Advent 2021 mit Georg Friedrich Händels Oratorium „Der Messias“ begonnen; und nun möchte ich es auch mit dem Schlusschor aus diesem Werk beschließen. Die Musik besingt mit festlichem Glanz die Größe Gottes, die sich in Jesus offenbart hat.
Der feierlichen Einleitung folgen zwei Fugen. Die Fuge galt aufgrund ihrer musikalisch-mathematischen Bauprinzipien als vollkommenste Kompositionsform und stand über Jahrhunderte am Ende aller geistlichen Oratorien – als Abbild und Ausdruck göttlicher Vollkommenheit.

G. F. Händel:  "Würdig ist das Lamm, das da starb"  (auf YouTube)

Wer Lust hat und nach diesem erhabenen Musikeindruck einen „unvermittelten Eintritt in die Niederungen des Alltags“ verkraftet, mag sich noch das folgende musikalisch-organisatorische „Kind unserer Zeit“ anhören - und vielleicht mitsingen.                                                      Schön, dass so viele Menschen das Lied doch noch kennen …  (auf YouTube)


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33. Sonntag im Jahreskreis 2022                             Zwei Gnaden im Leben eines Menschen


Zum Nachsinnen und um seinen Gedanken um die Bibel wirklich freien Lauf zu gewähren, empfehle ich Ihnen eine                                    Partita von Johann Sebastian Bach für Cembalo  (auf YouTube)

Und auch diese Partita G-Dur ist von himmlischer Schönheit (aber man sollte vielleicht nur hinhören, nicht schauen, weil die Bilder ablenken  (auf YouTube)

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32. Sonntag im Jahreskreis 2022              Unangenehm, aber wichtig!

Heute empfehle ich Ihnen ein Gedicht von Ferdinand Freiligrath, das der romantische Komponist Franz Liszt mit herrlicher Musik vertont hat.


Franz Liszt:   "Liebestraum Nr. 3   A-Dur"  (auf YouTube)


O lieb’, so lang du lieben kannst!
O lieb’, so lang du lieben magst!
Die Stunde kommt, die Stunde kommt,
wo du an Gräbern stehst und klagst!

Und sorge, dass dein Herze glüht
und Liebe hegt und Liebe trägt,
solang ihm noch ein ander Herz
in Liebe warm entgegenschlägt!

Und wer dir seine Brust erschließt,
o tu ihm, was du kannst, zu lieb!
Und mach’ ihm jede Stunde froh,
und mach’ ihm keine Stunde trüb!

Und hüte deine Zunge wohl,
bald ist ein böses Wort gesagt!
O Gott, es war nicht bös gemeint, –
der Andre aber geht und klagt.



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31. Sonntag im Jahreskreis 2022                Dunkler Totenmonat? Nicht wirklich.

Johannes Brahms, dem Protestanten, war der katholische, lateinische Requiemstext zu düster. Er wählte trostreiche Schrifttexte aus und vertonte sie im „Deutschen Requiem“.

Das Herzstück dieses wunderbaren Werkes bildet der Chorsatz: „Wie lieblich sind Deine Wohnungen“. In Es-Dur komponiert, der Tonart der größten Nähe des Menschen zu seinem Schöpfer, erklingt es glasklar und bewegt.

Zum Thema Totengedenken:                                                             Johannes Brahms:  "Wie lieblich sind Deine Wohnungen                 (auf YouTube)    


Zum

 Thema:  Gedenktag der Heiligen Cäcilia,  Patronin der Kirchenmusik (22.11.)                                                                               Joh. Seb. Bach:   "Singet dem Herrn ein neues Lied"                            (auf YouTube)                     



Wie lieblich sind Deine Wohnungen, Herr Zebaoth!
Meine Seele verlanget und sehnet sich
nach den Vorhöfen des Herrn;
mein Leib und Seele freuen sich in dem lebendigen Gott.
Wie lieblich sind Deine Wohnungen, Herr Zebaoth!

Wohl denen, die in Deinem Hause wohnen,
die loben Dich immerdar.
Wie lieblich sind Deine Wohnungen!


Singet dem Herrn ein neues Lied, die Gemein(d)e der Heiligen sollen Ihn loben. Israel freue sich des, der ihn gemacht hat.          Die Kinder Zion sei'n fröhlich über ihrem Könige,                                sie sollen loben Seinen Namen im Reigen;                                         mit Pauken und mit Harfen sollen sie Ihm spielen.

Zum Bibeltext auf der Seite „Geistliches“ zum heutigen Sonntag:
Orthodoxe Gesänge:    "Die Seligpreisungen"  (auf YouTube)


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30. Sonntag im Jahreskreis 2022                Es bleibt uns nicht erspart 


Mit der Musikempfehlung für das heutige Thema möchte ich auf eine echte Kostbarkeit in der Musik hinweisen: Felix Mendelssohn-Bartholdy, Komponist der Romantik, hat Psalm 42  für Chor und Orchester vertont:  "Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser". Der Psalm enthält (fast) sämtliche Zutaten eines religiös-emotionalen "Offenbarungseides" und Wechselbäder der Gefühle: Sehnsucht nach Gott, Zweifel, Tränen, Spott der Umwelt, Hoffnung, Trauer, das Gefühl, unterzugehen   ...                                                    Die Musik: schmerzhafte Sehnsuchtsharmonien, Getriebensein, Festlichkeit, Erhabenheit, freudige Herzenbewegung ...

Auch wenn das Werk etwas länger dauert (25 Min.), es ist unbedingt zu empfehlen!                                                                    

Nehmen Sie sich irgendwann in der Woche die Zeit - Musik und Bibeltext werden Sie vielleicht aufwühlen und am Ende beleben.  Ein starkes Stück Musik!                                                                     Vielleicht beginnen Sie einfach mal erst nur mit dem 1. Chorsatz  (auf YouTube) von Mendelssohns Werk, das in diesem link auch komplett zu hören ist.

Weiter unten gibt es dann noch eine kurze Musikempfehlung.










Die andere Musikempfehlung heute ist ein herrlicher dreistimmiger Satz über den Choral "Wer nur den lieben Gott lässt walten", ein Ausschnitt aus dem Film "Vaya con Dios".

Der Text ist wahrscheinlich "schwer zu schlucken", ruft er doch zu sehr viel Gottergebenheit auf - ein schwieriges Kapitel. Trotzdem werbe ich dafür, auch diesen Text, der so ganz anders ist als der Psalm 42, ins Herz zu schließen, um ihn "am Leben entlang" immer wieder einmal zu meditieren.

Wer nur den lieben Gott lässt walten (aus: Vaya con Dios)              (auf YouTube)


Coro
Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser,                                                   so schreit meine Seele, Gott, zu Dir.
2. Aria (Soprano)
Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gotte!
Wann werde ich dahin kommen, dass ich Gottes Angesicht schaue?
3. Recitativo (Soprano)
Meine Tränen sind meine Speise Tag und Nacht,
weil man täglich zu mir saget: Wo ist nun dein Gott?
Wenn ich dess’ inne werde, so schütte ich mein Herz aus bei mir selbst:
(Aria con coro) (Soprano, Coro femminile)
Denn ich wollte gern hingehen mit dem Haufen
und mit ihnen wallen zum Hause Gottes,
mit Frohlocken und mit Danken unter dem Haufen, die da feiern.
4. Coro
Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir?
Harre auf Gott! Denn ich werde Ihm noch danken,
dass Er mir hilft mit Seinem Angesicht.
5. Recitativo (Soprano)
Mein Gott, betrübt ist meine Seele in mir, darum gedenke ich an dich!
Deine Fluten rauschen daher, dass hier eine Tiefe und dort eine Tiefe brause,
alle deine Wasserwogen und Wellen gehn über mich.
Mein Gott, betrübt ist meine Seele in mir!
6. Quintetto (Soprano, 2 Tenori, 2 Bassi)
Der Herr hat des Tages verheißen Seine Güte,                                                  und des Nachts singe ich zu Ihm und bete zu dem Gotte meines Lebens.
Mein Gott! Betrübt ist meine Seele in mir, warum hast Du meiner vergessen?
Warum muss ich so traurig gehn, wenn mein Feind mich drängt?
7. Schlusschor
Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir?
Harre auf Gott! Denn ich werde Ihm noch danken,
dass Er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.
Preis sei dem Herrn, dem Gott Israels, von nun an bis in Ewigkeit! 

                                                             Psalm 42   (Textfassung: Mendelssohn)                                            

Wer nur den lieben Gott lässt walten und hoffet auf Ihn allezeit,
den wird Er wunderbar erhalten in aller Not und Traurigkeit.
Wer Gott, dem Allerhöchsten traut, der hat auf keinen Sand gebaut.

Er kennt die rechte Freudenstunden, Er weiss wohl, wenn es nützlich sei,
wenn Er uns nur hat treu erfunden und merket keine Heuchelei.
So kommt Gott, eh wir uns versehn und lässet uns viel Guts geschehn.

Sing, bet und geh auf Gottes Wegen, verricht das Deine nur getreu
und trau des Himmels reichem Segen, so wird er bei dir werden neu.
Denn welcher seine Zuversicht auf Gott setzt, den verlässt Er nicht.

Text und Melodie: Georg Neumark        Satz: Tobias Gravenhorst


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29. Sonntag im Jahreskreis 2022            Der Engel an deiner Seite                 

Auch wenn die Musik in diesem Kirchenjahr als Empfehlung schon einmal vorkam – man kann einen so wunderbaren Chor aus dem Oratorium „Elias“ ruhig noch einmal hören:

Felix Mendelssohn-Bartholdy:
"Denn Er hat Seinen Engeln befohlen über Dir"  (auf YouTube)

 

Ein anderes, sehr beliebtes Chorstück aus dem Bereich Neues Geistliches Lied:                                                                              

Thomas Gabriel:                                                                                                  "Gott hat mir längst einen Engel gesandt"  (auf YouTube)

Und hier noch die Musik eines ganzen Harfen-Ensembles!:              "Pachelbel's Canon in D"  (auf YouTube)

             


Denn Er hat Seinen Engeln  befohlen über dir,
dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen,
dass sie dich auf den Händen tragen
und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.     Psalm 91, 11

Gott hat mir längst einen Engel gesandt,
mich durch das Leben zu führen.
Und dieser Engel hält meine Hand,
wo ich auch bin, kann ich’s spüren.
Mein Engel bringt in Dunkelheit mir Licht.
Mein Engel sagt mir: „Fürchte dich nicht!
Du bist bei Gott aufgehoben!“
                             Komponist: Thomas Gabriel / Textdichter: Eugen Eckert

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28. Sonntag im Jahreskreis 2022              Danken - der Handschlag des Herzens

Joseph Haydn hat in seinem Oratorium "Die Schöpfung" einen Psalmtext vertont, der sehr schön zum Erntedankfest passt.               Da Gottes Atem als lebensspendendes Element genannt wird, spielen in dieser herrlichen Musik die Blasinstrumente: Flöten, Klarinetten, Oboen, Fagott - alle erklingen durch den Atem. (1. Teil) Der Text im Mittelteil wird von Streichern gespielt - ihr Ton "zittert" immer mehr und nur auf der Stelle, bis er ganz versiegt (2. Teil)  Wie wohltuend erklingen mit dem Atem Gottes (3. Teil) dann wieder die Blasinstrumente in ihrem wunderbar durchsichtig komponierten Satz!

Achten Sie in dieser Aufnahme auf die eingeblendeten Bilder - es lohnt sich!)                                                                                               

Haydn: "Die Schöpfung"  (auf YouTube - ab 1:07:08) ("Zu Dir, o Herr ...)

Für Jazz-Freunde habe ich noch eine Orgel / Saxophon - Version des bekannten Erntedank-Kirchenliedes: 

"Wir pflügen und wir streuen"  (auf YouTube)

1. GABRIEL, URIEL:
    Zu Dir, o Herr, blickt alles auf. Um Speise fleht Dich alles an.
    Du öffnest Deine Hand, gesättigt werden sie.
2. RAPHAEL:
    Du wendest ab Dein Angesicht, da bebet alles und erstarrt.
    Du nimmst den Odem weg,  in Staub zerfallen sie.

3. GABRIEL, URIEL, RAPHAEL:
    Den Odem hauchst Du wieder aus, und neues Leben sproßt hervor.
    Verjüngt ist die Gestalt der Erd'  an Reiz und Kraft                         



Kehrvers:   Alle gute Gabe kommt her von Gott, dem Herrn,                     drum dankt Ihm, dankt, drum dankt Ihm, dankt                     und hofft auf Ihn!


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27. Sonntag im Jahreskreis 2022           Kraftquelle für die Mühen der Ebene

 

In Erinnerung an die Ereignisse 1989 empfehle ich Ihnen heute den  Choral "Nun danket alle Gott" in der Fassung aus Bachs Kantate BWV 79 mit Trompeten und Pauken. Und natürlich ist es eine Aufführung des Leipziger Thomanerchores!

Die Melodie komponierte der Berliner Kantor Johann Krüger. Besonders bedenkenswert ist die Tatsache, dass der evangelische Pfarrer Martin Rinckart (Eilenburg bei Leipzig) diesen festlichen Choral im Dreißigjährigen Krieg schrieb; in einer Zeit also, in der Städte und Dörfer durch Kämpfe verheert und die Menschen von Seuchen heimgesucht wurden und großen Hunger durch Teuerungen und Missernten litten.

Bach BWV 79:  "Nun danket alle Gott"  (auf YouTube) 

1. Nun danket alle Gott / mit Herzen, Mund und Händen,
der große Dinge tut / an uns und allen Enden,
der uns von Mutterleib / und Kindesbeinen an
unzählig viel zugut / bis hierher hat getan.

2. Der ewigreiche Gott / woll' uns in unserm Leben
ein immer fröhlich Herz / und edlen Frieden geben
und uns in Seiner Gnad / erhalten fort und fort
und uns aus aller Not / erlösen hier und dort.

3. Lob, Ehr und Preis sei Gott / dem Vater und dem Sohne
und Gott dem Heilgen Geist / im höchsten Himmelsthrone,
Ihm, dem dreiein'gen Gott, / wie es im Anfang war
und ist und bleiben wird / so jetzt und immerdar.

 

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26. Sonntag im Jahreskreis 2022                 Hölle und Fegefeuer?

Hier zwei Einspielungen:  "Wo die Liebe und die Güte wohnt, da wohnt Gott."

VOCES8 - "Ubi Caritas (Live)" - Abbey Road x Decca Classics Sessions

CWU Chamber Choir: "Ola Gjeilo, Ubi Caritas"

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25. Sonntag im Jahreskreis 2022        "Die Schönheit wird die Welt retten"

Was junge Menschen in der Kunst alles zuwege bringen, kann man sich unter folgendem link anhören:
Georg Friedrich Händel: "Dettinger Te Deum"      

Welch beeindruckende Instrumente der Mensch zu bauen vermag:
Charles-Marie Widor: "Toccata F-Dur aus der Orgelsymphonie Nr. 5"

Und wer etwas mehr Zeit hat, kann sich gleich ein ganzes Konzert anhören in der wunderschönen Stadt Erfurt, die immer eine Reise wert ist!:  "Musik für Orgel und Trompete - aus der Predigerkirche zu Erfurt ~ Ludwig Güttler, Friedrich Kircheis"


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24. Sonntag im Jahreskreis 2022

Auch die Musikempfehlung muss an diesem Sonntag entfallen.


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23. Sonntag im Jahreskreis 2022                 Von der Last des Aushaltens

 

Psalm 23 „Der Herr ist mein Hirt“ ist ein Psalm, der geistlich         sehr weit aufgefasst werden kann. So bildet er Entwicklungen im irdischen Leben eines Menschen ab, die auf verschiedene Situationen in verschieden Zeitaltern übertragen werden können.
Darüber hinaus stellt er aber auch den Weg des Menschen zu     Gott – durch den Tod hindurch – in sehr vielfältigen Bildern          der Fülle und Fürsorge dar.                                                                      

Ich habe Vertonungen aus verschiedenen Stil-Epochen und            in verschiedenen Besetzungen herausgesucht:

Heinrich Schütz:  Chor

Bernhard Klein:   Gesangsquartett

Bernhard Klein:   Männerquartett

Franz Schubert:  Frauenchor und Orchester

Psalm 23 als Englischer Hymnus: Chor der St. Paul‘s Cathedral

Psalm 23

Der HERR ist mein Hirt,
nichts wird mir fehlen.
2 Er lässt mich lagern auf grünen Auen
und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
3 Meine Lebenskraft bringt Er zurück.
Er führt mich auf Pfaden der Gerechtigkeit,
getreu Seinem Namen.
4 Auch wenn ich gehe im finsteren Tal,
ich fürchte kein Unheil;
denn Du bist bei mir,
Dein Stock und Dein Stab, sie trösten mich.
5 Du deckst mir den Tisch
vor den Augen meiner Feinde.
Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt,
übervoll ist mein Becher.
6 Ja, Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang
und heimkehren werde ich ins Haus des HERRN
für lange Zeiten.

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22. Sonntag im Jahreskreis 2022             Biete das mal deinem Statthalter an!


Felix Mendelssohn-Bartholdy hat Psalm 95 vertont; ein Psalm, der thematisch beim Gedanken des Hintretens vor Gott, dem Herrn
und Schöpfer der Menschen verweilt.

Kommt, lass uns anbeten und knieen vor dem Herrn,
und niederfallen vor Ihm, der uns gemacht hat.
Denn Er ist unser Gott und wir das Volk Seiner Weide
und Schafe Seiner Hand.

Mendelssohn-Bartholdy: Der 95 Psalm "Kommt, lasst uns anbeten"  (auf YouTube)


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21. Sonntag im Jahreskreis 2022          Grüßt niemanden auf dem Weg

Das folgende Lied „Here I am, Lord“ („Herr, hier bin ich“ ) ist bei Chören sehr beliebt; es gehört zum Neuen Geistlichen Liedgut und thematisiert Glaubensbekenntnis und Mission.

Den englischen Text und die deutsche Übersetzung finden Sie hier

Ich habe Ihnen zwei Versionen herausgesucht:

1. Chor und Klavier:        "Here I am, Lord"   (auf YouTube)
2. Chor und Orchester:  "Here I am, Lord"   (auf YouTube)

 

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20. Sonntag im Jahreskreis 2022          Bindungs-Los

 

Heute empfehle ich Ihnen das Klarinettenkonzert A-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart. Es ist eine wunderbare Mischung aus musikalischer Leichtigkeit, Weite und großer Innigkeit. Ideale Musik zum Nachdenken. Und Inspiration für Neues …

Mozart - "Clarinet Concerto"   (auf YouTube)

 

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19. Sonntag im Jahreskreis 2022             Einer kehrte um

Michael Haydn, der kleine Bruder des großen Joseph Haydn, komponierte wunderschöne Musik von himmlischer Leichtigkeit, so Vers 1 aus Psalm 113:

Laudate pueri Dominum "Lobt den Herrn, ihr Knechte, lobt den Namen des Herrn. Halleluja!"  (auf YouTube)

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18. Sonntag im Jahreskreis 2022 

"Das Gebet nützt nichts ..."

Dieser Choral, basierend auf dem Psalm 66, ist im Hinblick auf das Thema Gebet sehr lehrreich:

Er beginnt mit dem Lobpreis Gottes; das entspricht der ersten Bitte des Vater unser-Gebetes: die Heiligung von Gottes Namen.


In der 2. Strophe wird der Anbruch des Gottesreiches thematisiert: Gottes Heilstaten inmitten des Menschenlebens. (2. Vater-unser-Bitte: Dein Reich komme)



Die 3. Strophe ist ein Hinweis auf die Vater-unser-Bitte "Dein Wille geschehe".



Die 4. Strophe enthält ein Glaubenszeugnis: Gott hat den Menschen in seiner Not nicht alleingelassen. Die letzten zwei Zeilen "So war oft zu derselben Stunde auf meiner Zung ein Lobgesang" beschreibt nicht die Art der Rettung, sondern macht deutlich,dass der Mensch, gleich, was geschehen ist oder auch nicht, in seiner Seele das Behütetsein durch Gott erfahren hat.


Weder die Notlage noch die Hilfe  Gottes werden konkret geschildert. Vielmehr wird die erlebte Glaubenserfahrung ausgesprochen, bezeugt und gedankt.


Hier eine Choralfassung zum MITSINGEN!  (Tut gut!)
Chorfassung:  "Jauchzet, alle Lande, Gott zu Ehren"   (auf YouTube)


Und hier noch wunderbare Musik zum Thema "Gebet" 

Felix Mendelssohn-Bartholdy:  Psalm 121, Verse 1 - 3 (aus: Elias)

1. Jauchzt, alle Lande, Gott zu Ehren,
rühmt Seines Namens Herrlichkeit,
und feierlich Ihn zu verklären,
sei Stimm und Saite Ihm geweiht.
Sprecht: Wunderbar sind Deine Werke,
o Gott, die Du hervorgebracht;
auch Feinde fühlen Deine Stärke
und zittern, Herr, vor Deiner Macht.

2. Dir beuge sich der Kreis der Erde,
Dich bete jeder willig an,
dass laut Dein Ruhm besungen werde
und alles Dir sei untertan.
Kommt alle her, schaut Gottes Werke,
die Er an Menschenkindern tat!
Wie wunderbar ist Seine Stärke,
die Er an uns verherrlicht hat.

3. Rühmt, Völker, unsern Gott; lobsinget,
jauchzt Ihm, der uns sich offenbart,
der uns vom Tod zum Leben bringet,
vor Straucheln unsern Fuß bewahrt.
Du läuterst uns durch heißes Leiden,
wie Silber rein wird in der Glut,
durch Leiden führst Du uns zu Freuden;
ja alles, was Du tust, ist gut.

4. Die ihr Gott fürchtet, ich erzähle:
Kommt, hört und betet mit mir an!
Hört, was der Herr an meiner Seele
für große Dinge hat getan.
Rief ich Ihn an mit meinem Munde,
wenn Not von allen Seiten drang,
so war oft zu derselben Stunde
auf meiner Zung' ein Lobgesang.

5. Gelobt sei Gott und hochgepriesen,
denn mein Gebet verwirft Er nicht;
Er hat noch nie mich abgewiesen
und ist in Finsternis mein Licht.
Zwar elend, dürftig bin ich immer
und schutzlos unter Feinden hier;
doch Er, der Herr, verlässt mich nimmer,
wendt Seine Güte nie von mir.

Text: Matthias Jorissen (*1739 †1823)                                                              Musik: Guillaume Franc 1543 / Loys Bourgeois (1551)

Hebe deine Augen auf zu den Bergen,                                                                von welchen dir Hilfe, dir Hilfe kommt.                                                          Deine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.                  Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen; und der dich behütet, schläft nicht.


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17. Sonntag im Jahreskreis 2022          Der Brunnen ist versiegt

Der romantische Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy hat in seinem eindrucksvollen Oratorium „Elias“ die Szene, in der der Prophet Elias mit dem Volk innig um Regen nach jahrelanger Dürre betet, sehr "bildhaft" in Musik dargestellt. (Text siehe rechte Seite)



Umkehr bedeutet mehr als Umdenken.                                                               Umkehr bedeutet bewusste Hinwendung zu Gott



Bei der Frage des Elias beginnt in der Musik ein „Rauschen“, mit aufsteigenden Dreiklängen in den Bratschen entsteht „irgendwo“ (in einer Mittelstimme!) Bewegung.


Hier ertönen die Blechbläser mit majestätischen Akkorden: das Handeln Gottes kündigt sich an. Sie spielen dieselben Akkorde wie zu Beginn des ganzen Oratoriums, „als Gott den Himmel verschloss“.
Das Gebet des Elias wird immer dringender und inniger.
Die Hand, die der Knabe zur Beschreibung der Wolke erwähnt, ist ein Hinweis auf Gott als dem Handelnden.
Das „Rauschen“ breitet sich als Klangbild im ganzen Orchester aus – eine große Steigerung ertönt. ("Es rauschet stärker")

Die aufsteigende Melodie des Psalmverses „Danket dem Herrn …“ versinnbildlicht den Blick der Menschen, der sich zum Himmel erhebt. (erinnert an Psalm 121: „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen“).

Der Schluss-Chor wirkt wie ein großer Regenguss. Beim Bekenntnis Israels „Doch der Herr ist noch größer …“ erklingen wieder die Blechbläser, Klang-Erkennungszeichen Gottes.

Ab Minute 59:

Felix Mendelssohn-Bartholdy:  "Elias Oratorium"  (auf YouTube)                   auf Minute 59 vorspulen

Elias:
O Herr, Du hast nun Deine Feinde verworfen und zerschlagen.
So schaue nun vom Himmel herab, und wende die Not Deines Volkes.
Volk:   Öffne den Himmel und fahre herab.
Hilf Deinem Knecht, o Du, mein Gott!
Elias:  Gehe hinauf, Knabe und schaue zum Meere zu,
ob der Herr mein Gebet erhört!
Knabe:  Ich sehe nichts, der Himmel ist ehern über meinem Haupte.
Elias:
Wenn der Himmel verschlossen wird, weil sie an Dir gesündigt haben,
und sie werden beten und Deinen Namen bekennen und sich von ihren
Sünden bekehren,
so wollest Du ihnen gnädig sein.
Volk:  Hilf Deinem Knecht, o Du, mein Gott!
Elias:  Gehe wieder hin und schaue zum Meere zu.“
Knabe:   Ich sehe nichts. Die Erde ist eisern unter mir.
Elias:
Rauscht es nicht, als wollte es regnen? Siehst du noch nichts vom Meere her?
Knabe:  Ich sehe nichts.
Elias:
Wende Dich zum Gebet Deines Knechtes, zu seinem Flehn, Herr, Du mein Gott! Wenn ich rufe zu Dir, Herr, Du mein Hort, so schweige mir nicht.
Gedenke, Herr, an Deine Barmherzigkeit!
Knabe:  Es geht eine kleine Wolke auf aus dem Himmel,
       wie eines Mannes Hand,                                                                                  der Himmel wird schwarz von Wolken und  Wind,                                            es rauschet stärker und stärker!

Volk:
Danket dem Herrn, denn Er ist freundlich, und Seine Güte währet ewiglich.

Schluss-Chor:
Dank sei Dir, Gott, Du tränkest das durstige Land. Die Wasserströme erheben sich, sie erheben ihr Brausen, die Wasserwogen sind groß und brausen gewaltig.  DOCH  DER  HERR  IST  NOCH GRÖSSER  IN  DER  HÖHE
Dank sei Dir Gott, der Du tränkest das durst’ge Land!“
     


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16. Sonntag im Jahreskreis              Nie war Lernen leichter!

Heinrich Hartmann:
Herr, zeige mir Deine Wege, lehre mich Deine Pfade
und leite mich in Deiner Wahrheit.
Denn Du bist der Gott meiner Hilfe.“

                                                                  Psalm 25, Verse 4 ff

Heinrich Hartmann:  "Herr, zeige mir deine Wege"  (auf YouTube)


Johann Sebastian Bach:      Jesus bleibet meine Freude  (aus Kantate Nr. 147)

Jesus bleibet meine Freude, meines Herzens Trost und Saft.
Jesus wehret allem Leide, Er ist meines Lebens Kraft.
Meiner Augen Lust und Sonne, meiner Seele Schatz und Wonne.
Darum lass ich Jesum nicht aus dem Herzen und Gesicht.

Johann Sebastian Bach:  "Jesus bleibet meine Freude"  (auf YouTube)

 

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15. Sonntag im Jahreskreis         „Nun ist groß Fried ohn Unterlass“

Ich habe drei verschiedene Einspielungen zum Choral „Allein Gott in der Höh sei Ehr“ herausgesucht (siehe Seite Geistliches

Davor stelle ich jeweils ein Stichwort, damit man die verschiedenen Aufnahmen leichter zuordnen kann.

Frauenkirche:  "Allein Gott in der Höh' sei Ehr"  (auf YouTube)

Michael Praetorius (12stimmig):  "Allein Gott in der Höh sei Ehr"  (auf YouTube) 

Hermann Schein (mit Engelchor):  "Allein Gott In Der Höh Sei Ehr"  (auf YouTube)    


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14. Sonntag im Jahreskreis 2022                   Verborgener Mehrwert

Das Segenslied von John Rutter, von dem ich auf der Seite „Geistliches“ schrieb, hat folgenden Text:
„Möge der Herr Dir Seine Gnade erweisen, möge das Licht Seiner Gegenwart dich leiten.
Möge der Herr dich behüten und tragen, möge Sein Geist dir zur Seite stehen.
Wenn du schläfst, mögen Seine Engel über dir wachen
und wenn du wach bist, möge Seine Gnade dich erfüllen.
Mögest du den Herrn lieben und Ihm dienen dein ganzes Leben lang
und einst im Himmel Sein Angesicht schauen.“
                                                                                                      Irischer Segen, Übersetzung: M. E. Booms

Eine Einspielung finden Sie hier:  "A Clare Benediction"  (auf YouTube)

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13. Sonntag im Jahreskreis 2022        Geh zur Ameise ... und werde weise

Der berühmte Kanon von Johann Pachelbel - hier in einer etwas ungewohnten Orchestrierung - hilft, alle Hektik abzulegen:

Johann Pachelbel:  "Kanon in D"  (auf YouTube)


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12. Sonntag im Jahreskreis 2022             Geh unter der Gnade Gottes

Felix Mendelssohn- Bartholdy:

 

„Denn Er hat Seinen Engeln befohlen über dir,
dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen,
dass sie dich auf den Händen tragen
und du deinen Fuß nicht an einem Stein stoßest.“

nach Psalm 91, Vers 11 + 12

 

Felix Mendelssohn-Bartholdy: "Denn er hat seinen Engeln befohlen(auf YouTube)


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12. Juni 2022             Bruchwerk - ein Nachmittag in der Rumpelkammer

Da das Thema "Fehler in der Kirche" ja ziemlich anstrengend ist, gibt es heute als Ausgleich ein Angebot vollkommener, himmlischer              Instrumentalmusik:

Wolfgang Amadeus Mozart: "Klavierkonzert A-Dur KV 414"  (auf YouTube)                                                  

 

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Pfingsten 2022                             Sorgenkind Kirche?

 

Mein Musikangebot zu diesem Hochfest ist von wahrhaft festlichem Charakter. Es ist ein Hymnus („Aurelia“) aus der Tradition der englischen Kathedralmusik.

 

Inhaltlich befasst er sich mit der theologischen Seite der Kirche (siehe Übersetzung rechte Spalte); so ist es vielleicht für den ein oder anderen ein Angebot, das biblische Fundament der Kirche zu betrachten – in Zeiten, in denen darüber wirklich wenig gesprochen wird.

Die erste Aufnahme ist „von großem Kathedralglanz“:

"AURELIA-THE CHURCH'S ONE FOUNDATION"  (auf YouTube)

In der zweiten Aufnahme singen indische Chöre. (Man möge sich nicht darüber aufregen, dass mit der Mission auch diese europäische Musik irgendwie dorthin gelangt und übernommen worden ist – und dass die Orgel ein wenig verstimmt ist):


 


The church’s one foundation

1. Das eine (= einzige) Fundament der Kirche
    ist Jesus Christ, ihr Herr,
    sie ist die neue Schöpfung,
    aus Wasser und dem Wort:
    Er kam vom Himmel und suchte sie,
    damit sie Seine heilige Braut sei,
    mit Seinem eigenen Blut kaufte Er sie,
    und für ihr Leben starb Er.

2. Erwählt aus allen Völkern,
    aber eins über die ganze Erde,
    ihre Charta des Heils (Urkunde, Satzung, Grundsatz),
    ein Herr, ein Glaube, eine Geburt (= „Taufe“),
    einen heiligen Namen segnet sie,
    teilt ein heiliges Mahl,
    und drängt zu einer Hoffnung,
    die mit allen Gnaden endet.

3. Doch sie ist auf Erden
    in Einheit mit dem dreieinigen Gott,
    und in geheimnisvoller Gemeinschaft mit denen,
    deren Ruhe gewonnen ist (= die Verstorbenen).
    O ihr Glücklichen und Heiligen!
    Herr, gib uns Gnade, dass wir,
    wie sie – die Sanftmütigen und Armen (= Niedrigen),
    bei Dir verweilen mögen.

 

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Siebter Sonntag der Osterzeit 2022      Über alle denkbaren Grenzen hinaus                                                                                                                                                                                                                                                   Heute möchte ich Ihnen auf dieser Seite statt Musik einen wunderbaren Text des Theologen Fridolin Stier vorstellen.                                        Er deutet den Auszug Abrahams aus seiner Heimat als Auszug eines Menschen aus seinem Leben - durch den Tod.                                     Darauf weist der Satz "Du wirst schauen" hin, denn im biblischen Verständnis ist das Sterben der Übergang vom Glauben zum Schauen. Das verheißene Land der Abrahamsgeschichte wird in seinem Text das Unvorstellbare, der Himmel, mit all seinem bisher "Unnennbaren".                                                                                                                                                                                                                                               Der Herr sprach zu Abraham:                                                                                                                                                                                       „Zieh weg aus deinem Land. Geh, verlass die Heimat, die Welt, in der du geboren bist, in der du dich eingerichtet hast – das Haus voll von den Namen der Dinge, die um dich sind, lass dieses Haus hinter dir, geh! Dann wirst du dem Anderen begegnen, für das du weder Namen noch Wissen noch Begriffe hast, dem ur- und ingründig Wirklichen und Wirkenden begegnen.                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Du wirst „schauen“…                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Dann ist kein Ding mehr, was es dir zuvor gewesen, ein jedes, eins um das andere, wird dir einen Namen sagen,                                         den du nicht aussprechen kannst. Und dann wird dir aus allem und jedem, das um dich ist, das Unnennbare erscheinen,                         und du wirst jene Stimme hören, die du noch nie gehört,                                                                                                                                              sehr nah und mächtig wirst du sie rufen hören: „ICH BIN DA."                                                                       

                                                                                                                                               Fridolin Stier / nach Genesis Kap. 21, Vers 1 ff

 

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Sechster Sonntag      der Osterzeit 2022     Unspektakulär,       aber wichtig


Die hier empfohlene, instrumentale Ostermusik aus der Frauenkirche Dresden lädt ein zum Genießen, Freuen und Nachdenken.

"Kleine Sonntagsmusik: Festliche Werke zur Osterzeit"   (auf YouTube)    

 

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Fünfter Sonntag der Osterzeit 2022

Kernig bis rustikal

 

Der jüdische Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy (Romantik) hat ein großes Oratorium über den Völkerapostel Paulus geschaffen.

Hier können Sie die Szene der Bekehrung hören; eine Musik, die übrigens mehr vom staunenden Erkennen als theatralisch vom Sturz vom Pferd „erzählt“.
Bemerkenswert ist auch die Textzusammenstellung  in diesem Zusammenhang: das Licht und Auf-wachen spielen eine große Rolle und werden mit adventlichen Liedtexten dargestellt!
Die ganze Textauswahl zeigt, wie nahe der Herr auch dann ist, wenn der Mensch es nicht erahnt. Und wie unvermittelt Er sich mitteilt …

 

Ebenso wird sehr deutlich, dass Saulus auch vor seiner Bekehrung absolut kein „religionsferner“ Mensch war.

Bekehrungsszene:                ab Minute 33

Felix Mendelssohn-Bartholdy:
"Paulus op. 36"  (auf YouTube)



Rezitativ (Tenor) und Arie (Bass)
    Saulus aber zerstörte die Gemeinde und wütete mit Drohen und Morden
    wider die Jünger, und lästerte sie und sprach:


Bass (Paulus):
    Vertilge sie, Herr Zebaoth, wie Stoppeln vor dem Feuer! Sie wollen nicht                              erkennen, dass Du mit Deinem Namen heißest Herr allein, der Höchste
    in aller Welt. Lass Deinen Zorn sie treffen, verstummen müssen sie!

13. Rezitativ (Alt) und Arioso
     Und zog mit einer Schar gen Damaskus und hatte Macht und Befehl von
     den Hohepriestern, Männer und Weiber gebunden zu führen gen Jerusalem.
     Doch der Herr vergisst der Seinen nicht, er gedenkt Seiner Kinder, der Herr                           gedenkt Seiner Kinder.
     Fallt vor ihm nieder, ihr Stolzen, denn der Herr ist nahe!

14. Rezitativ (Tenor) mit Chor
    Und als er auf dem Wege war und nahe zu Damaskus kam,
    umleuchtete ihn plötzlich ein Licht vom Himmel;
    und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die sprach zu ihm:
Chor:
    Saul! Was verfolgst du mich?
Tenor:
    Er aber sprach:
Bass (Paulus):
    Herr, wer bist Du?
Tenor:
    Der Herr sprach zu ihm:
Chor:
    Ich bin Jesus von Nazareth, den du verfolgst.
Tenor:
    Und er sprach mit Zittern und Zagen:
Bass (Paulus):
    Herr, was willst du, das ich tun soll?
Tenor:
    Der Herr sprach zu ihm:
Chor:
    Stehe auf und gehe in die Stadt, da wird man dir sagen, was du tun sollst.

15. Chor
    Mache dich auf! Werde Licht! Denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des                    Herrn  gehet auf über dir. Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel              die   Völker. Aber über dir gehet auf der Herr,
    und Seine Herrlichkeit erscheinet über dir.


16. Choral
    Wachet auf! ruft uns die Stimme
    der Wächter, sehr hoch auf der Zinne,
    Wach auf, du Stadt Jerusalem.
    Wacht auf! Der Bräutgam kommt.
    Steht auf! Die Lampen nehmt! Halleluja!
    Macht euch bereit zur Ewigkeit,
    ihr müsset ihm entgegengehn.


17. Rezitativ (Tenor)
    Die Männer aber, die seine Gefährten waren, standen und waren erstarrt, denn                  sie hörten eine Stimme und sahen niemand. Saulus aber richtete sich auf von der              Erde, und da er seine Augen auftat, sah er niemand;
    sie nahmen ihn aber bei der Hand und führten ihn gen Damaskus;
    und war drei Tage nicht sehend, und aß nicht und trank nicht.

18. Arie (Bass)
    Gott, sei mir gnädig nach Deiner Güte, und tilge meine Sünden nach deiner                        großen Barmherzigkeit. Verwirf mich nicht von Deinem Angesicht und nimm Deinen          heiligen Geist nicht von mir. Ein geängstetes und zerschlagenes Herz wirst Du, Gott,          nicht verachten. Gott sei mir gnädig nach Deiner Güte, nach Deiner großen                          Barmherzigkeit. Denn ich will die Übertreter Deine Wege lehren, dass sich die Sünder      zu Dir bekehren!
    Herr, tue meine Lippen auf, dass mein Mund Deinen Ruhm verkündige. Und                        tilge meine Sünden nach Deiner großen Barmherzigkeit.
    Herr! Verwirf mich nicht!

19. Rezitativ (Tenor, Sopran)
     Es war aber ein Jünger zu Damaskus, mit Namen Ananias, zu dem sprach der Herr:
Sopran:                                                                                                                                                  Ananias, stehe auf! und frage nach Saul von Tarse, denn siehe, er                                          betet! Dieser ist mir ein auserwähltes Rüstzeug; ich will ihm zeigen, wie viel er leiden        muss um meines Namens willen.

20. Arie (Bass) mit Chor
    Ich danke Dir, Herr, mein Gott, von ganzem Herzen ewiglich; denn Deine Güte ist groß      über mich, und hast meine Seele errettet aus der tiefen Hölle.
    Herr, mein Gott, ich danke dir.
Chor:
    Der Herr wird die Tränen von allen Angesichtern abwischen,
    denn der Herr hat es gesagt.

21. Rezitativ (Sopran, Tenor)
    Und Ananias ging hin und kam in das Haus und legte die Hände auf ihn und sprach:
Tenor (Ananias):
    Lieber Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, der dir erschienen ist auf dem Wege,          da du herkamst, dass du wieder sehend und mit dem heil'gen Geist erfüllt werdest.
Sopran:
    Und alsbald fiel es wie Schuppen von seinen Augen, und er ward wieder sehend                und stand auf und ließ sich taufen; und alsbald predigte er Christum in den Schulen          und bewährte es, dass dieser ist der Christ.

22. Chor
    O welch eine Tiefe des Reichtums der Weisheit und Erkenntnis Gottes!
    Wie gar unbegreiflich sind Seine Gerichte und unerforschlich Seine Wege!
    Ihm sei Ehre in Ewigkeit. Amen!


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Vierter Sonntag der Osterzeit 2022        Nur durch Bekenntnis

Passend zum Thema „Ausbreitung des Glaubens durch das persönliche Bekenntnis“ stehen hier heute zwei Credo-Vertonungen als Angebot:


Franz Schubert:  "Messe G-Dur – Credo"  (auf YouTube)

Credo:  "orthodox"  (auf YouTube)


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Dritter Sonntag der Osterzeit 2022         Das Unmögliche für möglich halten

 

Mit dem heutigen Sonntag beschließe ich die Musikempfehlungen aus dem Oratorium „Der Messias“ von Georg Friedrich Händel.                  Der Dritte Teil dieses Oratoriums erklärt die Bedeutung der Auferstehung für uns Menschen mit Bibeltexten und Musik.

Der erste Text ist ein sehr kurzes Rezitativ für den Bass:
Rezitativ Bass:  "Vernehmt, ich ..."  (auf YouTube)

 

In der nachfolgenden Arie erklingt die musikalische Ausdeutung im Wechsel zwischen SoloBass und Posaune. Das musikalische Thema der Arie weist in aufsteigender, kraftvoll punktierter Dreiklangsmelodik immer wieder zweifelsfrei „gen Himmel“!

Arie Bass:  "Sie erschallt, die Posaun, ..."  (auf YouTube)





Einer der festlichsten Chorsätze dieses Oratoriums ist die folgende majestätisch-kraftvolle Chormusik: „Würdig ist das Lamm“


Der zweite Teil dieses Textes, „Alle Gewalt und Ehr und Macht...“, ist in Form einer Fuge vertont   (Bedeutung der Fuge: siehe unten)

Chor:  "Würdig ist das Lamm"  (auf YouTube)




Das gesamte Oratorium beschließt Händel mit der großen „Amen-Fuge“. Die Fuge galt über Jahrhunderte hinweg als die am meisten vergeistigte Musikform und so bildet sie in vielen geistlichen Werken den krönenden Abschluss. Übrigens: Das Wort „Amen“ stammt aus der hebräischen Sprache und bedeutet eine Bestätigung im Sinne von: „So sei es!“

Alle diese Musikstücke stehen in D-Dur; das ist in der Tonsprache des Barock und über viele Jahrhunderte weiter die festliche, strahlende Tonart.

Chor:  "Amen!"   (auf YouTube)


Rezitativ (Bass)
Vernehmt,
ich künd ein Geheimnis an:
Wir entschlafen nicht alle,
doch werden wir alle verwandelt,
und das plötzlich,
in des Augenblickes Wehn,
beim Schall der Posaune.

                                                                           Arie (Bass)
Sie schallt, die Posaun,
und die Toten erstehn unverweslich,
und wir werden verwandelt.
Denn dies Verwesliche                                    wird erstehn unverweslich,
und dies Sterbliche                                        wird verklärt zur Unsterblichkeit.

                     1. Korintherbrief   Kap. 15, Verse 51 f

 

Chor
I: Würdig ist das Lamm,
das da starb,
und hat versöhnet uns mit Gott                  durch Sein Blut,
zu nehmen Stärke, und Reichtum,                  und Weisheit, und Macht,
und Ehre, und Hoheit, und Segen.:I

Alle Gewalt und Ehr und Macht
und Lob und Preis gebühret Ihm,
der sitzet auf Seinem Thron,
                


AMEN!

     Aus dem Buch der Offenbarung  Kap. 5, Verse 12 – 14


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Zweiter Sonntag der Osterzeit 2022         Keine Theorie, keine überflüssigen Worte


Das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach ist ein weltbekannter, vielgespielter „Klassiker“.

Dass Bach auch ein Osteroratorium komponiert hat, das u.a. ähnlich festlich beginnt und schließt wie das weihnachtliche Pendant, ist weniger bekannt; das Werk wird auch deutlich seltener gespielt.

Aus diesem Grund gebe ich Ihnen hier einen link zu einer dreiviertelstündigen Gesamtaufführung. Falls Sie Zeit und Freude haben, alles anzuhören?

Der zweite link enthält den gesamten Text des Werkes. Zugrunde liegt einer der biblischen Auferstehungsberichte, ergänzt durch betrachtende Gedanken.


Johann Sebastian Bach:  "Osteroratorium"  (auf YouTube)

Text zum "Osteroratorium" von Bach

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Ostern 2022                      Wenn einem die Augen aufgehen

In seinem Oratorium „Der Messias“ hat der Barock-Komponist Georg Friedrich Händel das Ostergeschehen sowohl sehr verinnerlicht als auch mit exzessiver Freude sehr festlich  vertont.

 


Arie:  "Ich weiß, dass mein Erlöser lebet"  (auf YouTube)



 


Chor:  "Halleluja"  auf YouTube)


 


Ich weiß, dass mein Erlöser lebet,
und dass Er erscheint
am letzten Tage dieser Erd.
Wenn Verwesung mir gleich drohet,           
wird dies mein Auge Gott doch sehn.            Ich weiß, dass mein Erlöser lebet:                Denn Christ ist erstanden von dem Tod, der Erstling derer, die schlafen.                                                                         u.a. aus: Buch Hiob                                               Kap. 1,9  Verse 25 ff


Halleluja,                                                          denn Gott, der Herr regieret allmächtig.      Das Königreich der Welt ist fortan                  das Königreich des Herrn                                und Seines Christ,                                              und Er regiert auf immer und ewig,              Herr der Herrn, der Welten Gott,          Halleluja!

Buch der Offenbarung Kap.19,   Verse  6.16.11.15


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Karfreitag  2022                         „Für mich gestorben“ –
                                            mehr als eine fromme Floskel

Für heute möchte ich Ihnen – passend zu meinem geistlichen Text zum Sterben Jesu – den ergreifenden Schluss-Chor aus der Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach ans Herz legen!

Hier zunächst eine Fassung „unserer Tage“:                                             mit wieviel Herzenshingabe hier jeder einzelne in seiner Kammer daheim singt – auch Technik, über die, wie hier, alles zu einem Ganzen zusammenfügt wurde, kann dem Menschen zum Segen dienen:

Bach:  "Ach Herr, lass dein' lieb' Engelein"  (auf YouTube)


Wer lieber eine Konzertaufführung hören und sehen möchte, findet hier von niederländischen Musikern eine sehr ausdrucksstarke Version:

Bach: "Ach Herr, laß dein lieb Engelein"  (auf YouTube)


Ach Herr,
lass Dein lieb Engelein
am letzten End die Seele mein
in Abrahams Schoss tragen.

Den Leib in seim Schlafkämmerlein
gar sanft ohn eigne Qual und Pein
ruhn bis am jüngsten Tage!

Alsdenn vom Tod erwecke mich,
dass meine Augen sehen Dich
in aller Freud, o Gottes Sohn,                         mein Heiland und Genadenthron!

Herr Jesu Christ, erhöre mich,                            ich will Dich preisen ewiglich!

 

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Gründonnerstag 2022                           Verschenken

Schwebende Harmonien, stete Wiederholungen und ein gleichbleibender Rhythmus vermitteln in der Motette des französischen Komponisten Maurice Duruflé sehr große Ruhe und Abgeklärtheit. So wird das „Geeint-Sein in Liebe“ in Klang umgesetzt.
Durch eine klar hörbare harmonische Höhersetzung der Musik schafft Duruflé eine Steigerung bei den Worten „Lasst uns frohlocken und jubeln …“

Die Motette schließt mit der Wiederholung der ersten beiden ruhigen Textzeilen, der Antiphon „Wo Liebe und Güte ist, da wohnt Gott“.


Maurice Duruflé:   "Ubi caritas et amor"  (auf YouTube)


Wo Liebe ist und Güte,
da wohnt Gott.

Antiphon
zu Gründonnerstag
nach 1. Johannesbrief

 


Christi Liebe hat uns geeint.
Lasst uns frohlocken und jubeln

in Ihm!
Fürchten und lieben wollen wir den lebendigen Gott
und einander lieben
aus lauterem Herzen.

Hymnus von
Paulinus von Aquileia

 

 

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Palmsonntag 2022                                Der Einzug Jesu in Jerusalem

"Tochter Zion" ist uns bekannt als Advent- und Weihnachtslied. Aber im Bibeltext, der den Einzug Jesu in Jerusalem beschreibt, wird dieser alttestamentliche Gesang des Propheten Sacharja als Jubelruf der Jünger Jesu und des Volkes zitiert - "Tochter Zion" hat also hier am Palmsonntag seinen "Sitz im Leben". Deshalb hat es im Advent (als Vorfreude auf die Geburt Jesu) und am Sonntag vor Ostern gleichermaßen seine Berechtigung.

"Tochter Zion" – mal anders und irgendwie dem Einzug Jesu in den Straßen Jerusalems ähnlicher als eine Konzertveranstaltung …     

 "Tochter Zion im Kaufhaus(auf YouTube)


Und hier noch eine Musik für Konzertfreunde:

„Benedictus“ („Gesegnet sei, der da kommt im Namen des Herrn“)
aus der Krönungsmesse von W.A. Mozart

Messe, K. 317: "Krönungsmesse(auf YouTube)



Tochter Zion, freue dich!
Jauchze laut, Jerusalem!
Sieh, dein König kommt zu dir!
Ja, Er kommt, der Friedensfürst.
Tochter Zion, freue dich!
Jauchze laut, Jerusalem!

Hosianna, Davids Sohn,
sei gesegnet! Deinem Volk
gründe nun Dein ew’ges Reich.
Hosianna in der Höh’.
Hosianna, Davids Sohn,
sei gesegnet Deinem Volk!

Hosianna, Davids Sohn,
sei gegrüßet, König mild!
Ewig steht Dein Friedensthron,
Du, des ew’gen Vaters Kind.
Hosianna, Davids Sohn,
sei gegrüßet, König mild!

                        Nach Sacharja, Kap. 9, Vers 9

 

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Fünfter Sonntag der Fastenzeit 2022            Lasst uns nicht müde werden!

Heinrich Schütz (1585 – 1672) war ein frühbarocker Komponist mit überregionaler Bekanntheit. Er war das zweite von acht Kindern und wurde geboren in Köstritz, einem kleinen Ort in Ostthüringen; seine Kindheit und sein Alter verbrachte er in Weißenfels bei Naumburg. Dazwischen lagen die Stationen seines Lebens: Marburg, Kassel, Venedig, Kopenhagen und Dresden.

Sein langes Leben fiel in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges und war zudem überschattet von immer wiederkehrenden Pestausbrüchen. Oft wusste ein Kirchenmusiker zu Beginn der Woche gar nicht, ob er am nächsten Sonntag überhaupt noch einen Sänger oder Instrumentalisten für die Messe hatte – oder ob die Pest nicht in wenigen Tagen ein ganzes Dorf, ja, den ganzen Landstrich ausrotten würde. So schrieb Schütz in einem seiner Briefe:
„... die löbliche Music von den anhaltenden gefährlichen Kriegs-Läufften in unserm lieben Vater-Lande Teutscher Nation nicht allein in grosses Abnehmen gerathen, sondern an manchem Ort gantz niedergeleget worden“.
Wie vertraut klingt das für uns heute, wenn auch viel weniger dramatisch: auch bei uns lag die Musik wegen der Pandemie monatelang brach. Und für die Menschen aus der Ukraine ist es auch heute – 450 Jahre später – genau so wie damals für Heinrich Schütz.
                                                                                                                   Schütz selbst hat sein Leben als eine „nahezu qualvolle Existenz“ beschrieben. Sich immer wieder aufzuraffen, die vielen Toten in der eigenen Familie und auch im nahen Umfeld zu verkraften, immer wieder von vorne zu beginnen, das ohnehin unbequeme, ständig gefährdete Leben – das alles zehrte an den Lebenskräften und machte wohl viele Menschen mürbe.

Der Chorsatz beginnt sehr leise und in tiefer Tonlage, dann kommt ein kraftvoller Hilferuf „Herr!“ und ein eindringliches, wiederholtes Flehen „Höre meine Stimme!“  Die Worte „Ich harre“ beginnen langsam, entschlossen, fast trotzig. „Meine Seele harret“ wird in langen Akkorden mehrfach wiederholt (Ausdauer!) und in den Wiederholungen jeweils nach oben versetzt (Dringlichkeit!).
Sehr plastisch wird auch der Wachwechsel „von einer Morgenwache (bis zur anderen)“ dargestellt: die beiden Chöre greifen singend immer wieder ineinander.
Zum Ende des Psalms hin, in der ausgesprochenen Hoffnung „Er wird Israel erlösen“, wird die Musik immer leichter und fast beschwingt.

Schütz: Psalm 130 "Aus der Tiefe ruf ich, Herr, zu dir"  (auf YouTube)


Psalm 130 von Heinrich Schütz









Aus der Tiefe ruf ich, Herr, zu Dir,
Herr, höre meine Stimme!

Lass Deine Ohren merken
auf die Stimme meines Flehens!
So Du willst, Herr, Sünden zurechnen,
Herr, wer wird bestehen?
Denn bei Dir ist die Vergebung,
dass man Dich fürchte.
Ich harre des Herren,
meine Seele harret,
und ich hoffe auf Sein Wort.
Meine Seele wartet auf den Herren
von einer Morgenwache
bis zur andern.

Israel, hoffe auf den Herren!
Denn bei dem Herren ist die Gnade
und viel Erlösung bei Ihm.
Und Er wird Israel erlösen
aus allen seinen Sünden.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn
und auch dem Heilgen Geiste
wie es war im Anfang
jetzt und immerdar,
und von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.

Psalm 130


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4. Sonntag der Fastenzeit 2022           Außer Konkurrenz

Der 2. Satz aus dem Klavierkonzert Nr. 1 e-moll op. 11 von Frédéric Chopin helfen, eine Romanze, kann helfen, tiefe Herzensruhe zu gewinnen.
Der 1. link auf youtube ist eine Einspielung mit der damals 15jährigen Tiffany Poon (2012); begleitet wird sie vom Moscow Chamber Orchestra of the Pavel Slobodkin Centre unter der Leitung von Vladimir Ryzhaev.                                                                                                                            
Romanze:  ab Minute 20                                                                                                                                                                                            Chopin: "Concerto No. 1 in E Minor Op. 11" (auf YouTube)

In der folgenden Einspielung kann man dieselbe Musik mit Naturbildern genießen:                                                                                        Frederic Chopin: "Romance"  (auf YouTube)

 

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3. Sonntag der Fastenzeit 2022                   Eine anstrengende Sache

Hier die Übersetzung des weltweit bekannten Liedes "Amazing grace":

1. Erstaunliche Gnade, wie süß der Klang,
   das hat einen armen Kerl wie mich gerettet.
   Ich war einst verloren, aber jetzt bin ich gefunden,
   war blind, aber jetzt sehe ich.

2. Es war die Gnade, die mein Herz das Fürchten lehrte,
    und Gnade meine Ängste erleichterte.
    Wie kostbar erschien diese Gnade,
    die Stunde, in der ich zuerst geglaubt habe.

3. Durch viele Gefahren, Mühen und Fallstricke
    bin ich schon gekommen,
    diese Gnade hat mich bisher gerettet
    und die Gnade wird mich nach Hause führen.

4. Der Herr hat mir Gutes verheißen,
    Sein Wort sichert meine Hoffnung;
    Er wird mein Schild und Teil sein,
    so lange das Leben dauert.

5. Ja, wenn dieses Fleisch und Herz versagen,
    und das sterbliche Leben aufhören wird,
    dann werde ich, innerhalb des Schleiers, *
    ein Leben in Freude und Frieden besitzen.

6. Wenn wir zehntausend Jahre dort gewesen,
    hell scheinend wie die Sonne,
    haben wir keinen Tag weniger, um  Gottes Lob zu singen,
    als dann, da wir angefangen haben.                                                              (= Bild der Ewigkeit: Zeit, die nicht verrinnt)

Strophen 1 – 3 und 6, gesungen von Jessye Norman mit der ihr eigenen Leidenschaft und Hingabe:                                                                        Jessye Norman: "Amazing Grace"  (auf YouTube)

* „innerhalb des Schleiers“:
- die Wolke, in der Gott verschiedenen biblischen Berichten nach verborgen ist   vor den Menschen
- Wohnsitz Gottes, bzw. erlöst bei Gott leben


1. Amazing grace, how sweet the sound
   that saved a wretch like me.
   I once was lost, but now I am found,
   was blind, but now I see.

2. 'Twas grace that taught my heart to fear,
    and grace my fears relieved.
    How precious did that grace appear
    the hour I first believed.

3. Through many dangers, toils and snares
    I have already come,
   'tis grace has brought me safe thus far
    and grace will lead me home.

4. The Lord has promised good to me
    His word my hope secures;
    He will my shield and portion be,
    as long as life endures.

5. Yea, when this flesh and heart shall fail,
    and mortal life shall cease
    I shall possess within the veil,
    a life of joy and peace.

6. When we’ve been there ten thousand years,
    bright shining as the sun,
    we’ve no less days to sing God’s praise
    than when we’d first begun.

 

Text:  John Newton

 

Melodie: unbekannt


 

 

 

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2. Sonntag der Fastenzeit 2022                   RUHE! Es ist Sonntag …

                                                                                          Die Himmel erzählen 

Ich habe eine herrliche Aufnahme entdeckt.
Zum einen enthält sie gleich zwei wunderbare Lobchöre aus Joseph Haydns Oratorium „Die Schöpfung“:
„Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“ und „Der Herr ist groß in Seiner Macht“.

Darüber hinaus werden diesmal nicht die Musiker gezeigt, sondern Bildaufnahmen aus dem Weltraum, die das Hubble-Teleskop zur Erde gesandt hat.
Das ist nicht nur Technik, die begeistert!
Die Musik brauche ich nicht weiter zu erläutern, sie spricht absolut für sich.

Joseph Haydn: "Die Himmel erzählen die Ehre Gottes"  (auf YouTube) 

Alles in allem …
- die Tiefen des unendlichen, leuchtenden Universums,
- die Unerklärbarkeit großer Genies, die solche Musik komponieren
- das Phänomen, dass der Mensch Musik hören und empfinden kann
- der Erfindergeist des menschlichen Geschöpfes, um diese Welt zu erschließen

… genug, um bei einer Tasse Kaffee oder einem Glas Wein an einem Sonntag innezuhalten, zu staunen und sich an jeder Einzelheit zu erfreuen.


Wer zum Ausklang des Sonntags vielleicht noch etwas Orgelmusik eines anderen großen Genies hören möchte:
Johann Sebastian Bach: Präludium und Fuge G-Dur BWV 541 für Orgel

J.S. Bach: "Praeludium und Fuge in G-dur"  (auf YouTube) 



Chor:                         

Die Himmel erzählen die Ehre Gottes,            und Seiner Hände Werk                                  zeigt an das Firmament.                                  

Soli:                                               

Dem kommenden Tage                                  sagt es der Tag,                                                  die Nacht, die verschwand,                              der folgenden Nacht.                                            In alle Welt ergeht das Wort,                      jedem Ohre klingend,                                    keiner Zunge fremd.                                              

Chor:                                               

Die Himmel erzählen die Ehre Gottes,            und Seiner Hände Werk                                  zeigt an das Firmament.                                                                        aus Psalm 19

Der Herr ist groß

Der Herr ist groß in Seiner Macht,
und ewig bleibt Sein Ruhm.

 

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1. Sonntag der Fastenzeit 2022                    Bekehrung zu Gott


Der romantische Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy hat ein Oratorium über den Propheten Elias geschaffen. Es ist ein groß angelegtes, dramatisches Werk, in dem die Bekehrung des Volkes Israel zu seinem Gott Jahwe das Hauptthema ist. Israel hatte sich fremden Göttern zugewandt und ihnen geopfert.In diesem Oratorium gibt es zwei sehr ausdrucksstarke Arien, in denen die Umkehr thematisiert wird.

Vor der ersten Arie erklingt zunächst ein kurzes Rezitativ, das mit dem Aufruf beginnt, nicht bei rein äußerlichen Zeichen der Buße zu bleiben (Kleider zerreißen), sondern wirklich im Herzen die neue Hinwendung zu Gott und die Umkehr zu vollziehen.


Dann folgt die sehnsuchtsvolle Arie „So ihr mich von ganzem Herzen suchet“, die Obadjah, ein Palastverwalter singt; er ist dem Volk nicht auf die Irrwege gefolgt.
Die Arie steht in der Tonart Es-Dur. Diese Tonart symbolisiert in der Musik die Nähe zwischen Schöpfer und Geschöpf. Die Orchesterbegleitung besteht aus ruhigen Achteln. Harmonisch verdichtet sich das Stück in der Mitte; im Text wird diese Spannung ausgedrückt durch einen Seufzer „Ach“ und den Konjunktiv „wüsste“.
Dann folgt noch einmal der sehr ruhige 1. Teil der Arie.

Mendelssohn-Bartholdy: "Zerreißet eure Herzen"   (auf YouTube)


Unter dem folgenden link finden Sie den bemerkenswerten Lebenslauf dieses Sängers mit der wunderbaren Tenorstimme: Uwe Heilmann.

Lebenslauf: Uwe Heilmann

Die zweite Arie „Herr, Gott Abrahams“ singt der Prophet Elias. Die Handlung an dieser Stelle des Oratoriums: das abtrünnige Volk Israel soll zu seinem Gott beten um Feuer, mit dem ein Opfer angezündet werden soll. Danach wird Elias zum Gott Jahwe um Feuer beten. Der Komponist hat das kontrastreich dargestellt: die Rufe Israels an den Götzen Baal sind musikalisch sehr oberflächlich, zudem fast wie Kriegsgeschrei.                                                                                      Danach erklingt die Arie des Elias (in Es-Dur! s.o.) in sehr inniger Weise. Das Volk hatte um Feuer geschrien, Elias bittet nicht um Feuer, sondern für die Bekehrung des Volkes zu seinem Gott, denn das ist das allein Wesentliche.

Mendelssohn-Bartholdy: "Herr, Gott Abrahams"  (auf YouTube)

 


Rezitativ  (Obadjah)

Zerreißet eure Herzen                                      und nicht eure Kleider.

Um unserer Sünden willen
hat Elias den Himmel verschlossen,
durch das Wort des Herrn.
So bekehret euch zu dem Herrn,
eurem Gott, denn Er ist gnädig,
barmherzig, geduldig und von großer Güte
und reut Ihn bald der Strafe.

Prophet Joel Kap. 2, Vers 13


Arie   (Obadjah)                                    „So ihr mich von ganzem Herzen suchet,        so will ich mich finden lassen,“                  spricht unser Gott.                                                                               Prophet Jeremia Kap. 29, Vers 13 f


Ach, dass ich wüsste, wie ich Ihn finden     
und zu Seinem Stuhle kommen möchte.

Buch Hiob Kap. 23, Vers 3


„So ihr mich von ganzem Herzen suchet,
so will ich mich finden lassen,“
spricht unser Gott.
„So will ich mich finden lassen,“
spricht unser Gott.

Arie   (Elias)
„Herr, Gott Abrahams, Isaaks und Israels,
lass heut kundwerden,
dass Du Gott bist und ich Dein Knecht.
Und dass ich solches alles
nach Deinem Worte getan.                          Erhöre mich, Herr, dass dies Volk wisse,
dass Du Herr Gott bist,
dass Du ihr Herz danach bekehrest.“

1. Buch der Könige Kap. 36 + 37


 

 

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27. Februar 2022                             BITTE um FRIEDEN

 In diesen Tagen sind die Stimmen der Menschen ruhiger, tiefer geworden. Und es fällt auf, dass in politischen Talkrunden die Beiträge nicht mehr temperamentvoll gegeneinander ausgetragen werden, sondern sehr vorsichtig, fast schonend; man eilt dem anderen mit Verständnis quasi entgegen, auch wenn man anders denkt.

Der dringende Wunsch nach Frieden ist atmosphärisch hörbar geworden.

Dieser Wunsch nach Frieden und Behütetsein ist heute auch das Thema in meiner Musikempfehlung.

Felix Mendelssohn-Bartholdy komponierte die Motette „Verleih uns Frieden gnädiglich“. Es ist ein kurzes Stück, von dem Robert Schumann schrieb: "Das kleine Stück verdient eine Weltberühmtheit und wird sie in Zukunft erlangen; Madonnen von Raphael und Murillo können nicht lange verborgen bleiben."

Felix Mendelssohn: "Verleih uns Frieden"  (auf YouTube) 


Das 6-stimmige Abendlied „Bleib bei uns“ schuf der romantische Komponist Josef Rheinberger als 16-jähriger Jugendlicher im Jahr 1855. Zugrunde liegt ein Wort aus dem Lukasevangelium: zwei Jünger bitten Jesus nach einer Tageswanderung von Jerusalem nach Emmaus bei ihnen zu bleiben, weil es Abend wird.
Und wie so viele Aussagen und Worte der Heiligen Schrift weisen auch diese Worte über die biblische Situation hinaus und behalten im übertragenen Sinn Bedeutung und Aktualität in allen Zeiten, so auch heute.
Das „Abend werden“ steht hier für die Gefahr der Dunkelheit, für die Gefahr unberechenbarer Situationen, wie wir sie in diesen Wochen alle erfahren. Es steht nicht für Ausweglosigkeit und Untergang!
So wird diese Chormusik für die Menschen heute zu einer großen Bitte um Beistand und Schutz.

Zuerst eine traumhafte Interpretation mit 6 solistisch besetzten Stimmen:
Josef Rheinberger: "Abendlied"  (auf YouTube)

Und hier eine Chorfassung:                                                                        Josef Rheinberger: "Abendlied"   (auf YouTube)








 Verleih uns Frieden gnädiglich,                       Herr Gott, zu unsern Zeiten!                               Es ist ja doch kein andrer nicht,                       der für uns könnte streiten                             denn Du, unser Gott, alleine.

 

Martin Luther 1529
Nachdichtung des
gregorianischen Chorals


 


 Bleib bei uns,                                                   denn es will Abend werden,                           und der Tag hat sich geneiget.

 

Lukasevangelium
Kap. 24, Vers 29


 

 

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20. Februar 2022                  Gott – weiblich oder männlich?

In geradezu überirdischen Klängen hat der romantische Komponist Johannes Brahms in seinem „Deutschen Requiem“ eine Trost-Arie für Solo-Sopran, Chor und Orchester vertont: „Ihr habt nun Traurigkeit“.  Hier wird mit unfassbar sanfter Wiegenmusik und klaren Bibelworten dargestellt, dass Gott auch wie eine tröstende Mutter ist.

Nach einer ruhigen Orchestereinleitung beginnt die Arie mit einem kurzen Klagegesang, dem schon bald ein zweimaliges „aber“ in einem sehr spannungsreichen Tonabstand folgt; ein Tonabstand, der nach den Regeln der Tonkunst unbedingt aufgelöst werden muss.                      Diese Auflösung erfolgt im aufsteigenden Melodie-Element der Orchestereinleitung auf die Worte: „Ich will euch wiedersehen“. Der Chor singt gleichzeitig diese selbe Tonfolge in viel langsamerer Weise auf die Worte: „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet“.    All diese tröstlichen Gedanken und verschiedenen Melodien klingen, obwohl sie gleichzeitig gesungen werden, nicht durcheinander. Vielmehr entsteht eine Wolke, die den Trauernden gleichsam mit warmen Klängen und Worten umhüllt.                                                      

 

Mit den Worten „Sehet mich an“ setzt ein neuer Gedanke ein; Brahms vertont diese folgenden Gedanken ganz unvermittelt in einer neuen Tonart und einer schlichten, undramatischen, gleichsam abgeklärten Melodie. Das Wort „groß“ deutet er mit einem sehr großen Tonumfang und weitem Melodiebogen aus.

Dann setzt der Chor ein mit den Worten „Ich will euch trösten“, die in der sogenannten Seufzermelodik vertont sind.                                          Die Sopranistin wiederholt dazwischen noch einmal die vorangegangene Melodie. Aber es findet eine Steigerung statt: das Wort „großen“ wird verdoppelt und der Melodieumfang wird in der Höhe um zwei Töne erweitert: beides ist eine Intensivierung der Aussage!            Mit leichten Veränderungen und melodiösen Steigerungen wird alles bisher Erklungene wiederholt …                                                                  Der Schluss führt mit der tröstenden Klang- und Wortwolke (s.o.) in die vollkommene Ruhe: die Solistin singt bei den wiederholten Worten „Ich will euch wiedersehen“ ein klares, schaukelndes Wiegenmotiv, der Chor gelangt gleichzeitig mit den Worten „Ich will euch trösten“ aus der leisen Seufzermelodik in leichte, schwebende Synkopen. Der Sopran endet nicht auf dem Grundton und das Orchester spielt statt des erwarteten Schlusses gänzlich unerwartete Harmonien mit einer sehnsuchtsvollen kleinen Septime. Musik und Text drücken klar aus: alles bleibt offen für das unvorstellbare Wiedersehen …

Ein deutsches Requiem: "Ihr habt nun Traurigkeit"  (auf YouTube)




Solo-Sopran:

Ihr habt nun Traurigkeit,                                aber, aber

Solo-Sopran und Chor:

ich will euch wiedersehen                              und euer Herz soll sich freuen,                        Ich will euch trösten                                        wie einen seine Mutter tröstet.                                                       Buch Jesaja, Kapitel 66, Vers 13  

und eure Freude                                                soll niemand, niemand  von euch nehmen.                           Johannes Evangelium Kap. 16, Vers 22


Sehet mich an:                                                    ich habe eine kleine Zeit                                Mühe und Arbeit gehabt,                                und habe großen Trost funden.                                                             Jesus Sirach Kap. 51, Vers 35

Ich will euch trösten                                        wie einen seine Mutter tröstet.                        Ich habe eine kleine Zeit                              Mühe und Arbeit gehabt,                                und habe großen, großen Trost funden.


Ich will euch trösten,                                                     will euch trösten,                                                   will euch trösten,                                        ich will euch wiedersehen,                                            wiedersehen,                                                         wiedersehen!



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13. Februar 2022                Die Kostbarkeit des Wortes

Heute ist die Musikempfehlung  etwas „zusammengesetzt“ aus der  Sopran-Arie „Mein Seelenschatz ist Gottes Wort“ von Johann Sebastian Bach und dem damit nicht zusammenhängenden evangelischen Choral „Herr, Dein Wort, die edle Gabe“.

Die Arie aus Bachs Kantate „Gleichwie der Regen vom Himmel fällt“ (BWV 18) klingt sehr lebendig, besonders an den energischen Melodiestellen „Fort, fort, fort, nur fort …“. Ein ungewöhnliches Klangbild ergibt sich daraus, dass die hohe Frauenstimme von  tiefen Streichern (Violen) begleitet wird.

Mit ihrer musikalisch ausgiebigen Textbetrachtung und ausführlichen Instrumentalteilen lädt diese Arie dazu ein, den geistlichen Inhalt ausführlich zu bedenken – das kann man gut, wenn man manches „alte“ Wort, manches altertümlich anmutende Bild in die heutige Zeit und Sprache übersetzt …

Arie: "Mein Seelenschatz ist Gottes Wort"  (auf YouTube)


Graf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf (1700- 1760), der Gründer der evangelischen Herrnhuter Gemeine,  schrieb die 1. Strophe des Chorals „Herr, Dein Wort, die edle Gabe“. Die 2. Strophe fügte der musikalische Leiter dieser Gemeine, Christian Gregor, hinzu.                                        Die Sprache dieses Liedes ist sehr persönlich und lässt die pietistische Grundhaltung ihrer Dichter erkennen. Vielen Menschen ist diese Sprache  heute fremd und ungewohnt. Der Pietismus war eine Reformbewegung in der evangelischen Kirche, bei der die Ehrfurcht vor Gott, die Werke der Nächstenliebe und das klare, persönliche Bekenntnis als das Wichtigste erachtet und gepflegt wurden.

Choral: "Herr, Dein Wort, die edle Gabe"  (auf YouTube)






Mein Seelenschatz ist Gottes Wort;          außer dem sind alle Schätze                      solche Netze,                                                  welche Welt und Satan stricken,              schnöde Seelen zu berücken.                          Fort mit allen, fort, nur fort!                          Mein Seelenschatz ist Gottes Wort.

(Textdichter: unbekannt)




Herr, Dein Wort, die edle Gabe,                diesen Schatz erhalte mir;                            denn ich zieh es aller Habe                            und dem größten Reichtum für.                  Wenn Dein Wort nicht mehr soll gelten, worauf soll der Glaube ruhn?              Mir ist's nicht um tausend Welten,                aber um Dein Wort zu tun.

Halleluja, Ja und Amen!                                  Herr, Du wollest auf mich sehn,                    dass ich mög in Deinem Namen                    fest bei Deinem Worte stehn.                        Lass mich eifrig sein beflissen,                        Dir zu dienen früh und spat                            und zugleich zu Deinen Füßen                    sitzen, wie Maria tat.

1. Strophe: Nikolaus L. von Zinzendorf
2. Strophe: Christian Gregor, 1778

Melodie: Halle 1704

 

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Geistliches



6. Februar 2022                               Über das Beten

Im Jahr 1729 komponierte Johann Sebastian Bach seine Motette Der Geist hilft unsrer Schwachheit auf (BWV 226).                                            Es ist ein Werk für zwei vierstimmige Chöre; der eine Chor wird mit Streichern begleitet, der andere mit Oboen-Chor.                                  Der erste Teil dieser Motette ist sehr bewegt mit immer wieder aufsteigenden Koloraturen gleichzeitig in mehreren Stimmen (Koloraturen: schnelle “Tonketten“ auf einer Silbe): der lebendige Geistes Gottes, der uns schwachen Menschen aufhilft, ist sehr plastisch dargestellt.

Der zweite Teil der Motette erklingt im Gegensatz zum bewegten ersten Teil choralartig und ruhig. Besonders hier tritt der Klangreichtum der Instrumentalbesetzung wunderbar hervor, der Streicherchor einerseits und andrerseits der Bläserchor.                                                                    An die alte Sprache besonders im zweiten Teil der Motette muss man sich ein wenig gewöhnen.                                                                  Folgende Einspielung entfaltet besonders den Klangreichtum:

Motette: „Der Geist hilft unser Schwachheit auf"  (auf YouTube)

Und hier erklingt noch eine Version in höherem Tempo:

Motette: "Der Geist hilft unsrer Schwachheit auf" (auf YouTube) 


Pastorale Hirtenidylle prägt den Beginn des Psalms 23 in Franz Schuberts Vertonung „Gott ist mein Hirt“ für Frauenchor mit Klavierbegleitung.                                                                                        Man höre nur, wie das Klavier das Plätschern der „stillen Bäche“ erst leise und dann immer deutlicher mit Läufen darstellt! Und Stufe für Stufe aufwärts führt Schubert die Melodie mit den Worten „auf gerechtem Steige“ in die feierliche, strahlende Kadenz bei den Worten „zu Seines Namens Ruhm“!                                                                          Als plötzlich die sorglose Idylle der grünen Aue in „Todesschatten-Thale“ wechselt, erklingen zwar die Harmonien recht zaghaft, aber die Melodie bleibt wiederholend auf dem hohen Ton von „Seines Namens Ruhm“: gerade in (Todes-)-Not ist Gott dem Menschen nah, der Mensch bei Gott aufgehoben.                                                                      Mit den Worten „so wall ich ohne Furcht“ kommt wieder Bewegung und Zuversicht in die Musik.                                                        Unerwartete Modulationen (=Harmoniewendungen) zeigen hier an, dass die Hilfe „aus einer anderen Welt“ kommt.                                      Die Worte „Du richtest mir ein Freudenmahle“ sind mit derselben Melodie vertont wie die Worte am Psalmanfang: „Er lagert mich auf grüne Weide“. Der Psalm klingt im Klavier mit denselben Klängen aus, mit denen er auch begann.

Hier musizieren die Sängerinnen des Jugendchores Zürich

Schubert:  "23. Psalm" (auf YouTube)



Der Geist hilft unsrer Schwachheit auf,        denn wir wissen nicht,                                    was wir beten sollen, wie sich‘s gebühret; sondern der Geist selbst vertritt uns aufs  Beste mit unaussprechlichem Seufzen.          Der aber die Herzen forschet, der weiß, was des Geistes Sinn sei;                                      denn Er vertritt die Heiligen nach dem,          das Gott gefället.

Römerbrief Kap. 8, Vers 26 f

Choral                                                                  Du heilige Brunst, süßer Trost,                        nun hilf uns, fröhlich und getrost                        in Deinem Dienst beständig bleiben,                in Trübsal uns nicht abtreiben.                            O Herr, durch Dein Kraft uns bereit                und stärk des Fleisches Blödigkeit,                                                                 (=Schwäche)          dass wir hie ritterlich ringen,                        durch Tod und Leben zu Dir dringen.    Halleluja, halleluja.                                                 

Der Herr ist mein Hirt  (Franz Schubert)

Gott ist mein Hirt,                                              mir wird nichts mangeln.                                    Er lagert mich auf grüne Weide,                        Er leitet mich an stillen Bächen.                          Er labt mein schmachtendes Gemüt.                Er führt mich auf gerechtem Steige                  zu Seines Namens Ruhm.

Und wall ich auch im Todesschatten-Thale,


so wall ich ohne Furcht,                                denn Du beschützest mich,                            Dein Stab und Deine Stütze sind mir  immerdar mein Trost,                                        Du richtest mir ein Freudenmahle im  Angesicht der Feinde zu, Du salbst mein  Haupt mit Öle und schenkst mir volle      Becher ein, mir folget Heil und Seligkeit in diesem Leben nach.                                        Einst ruh ich ewige Zeit dort in des Ew‘gen Haus.

                                                          Psalm 23

 

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30. Januar 2022                          Instrumentalmusik

Für diesen Tag mache ich Sie auf zwei Instrumentalwerke aufmerksam.

Das erste ist ein „Lied ohne Worte“ Op 19, Nr. 1 des romantischen jüdischen Komponisten Felix Mendelssohn-Bartholdy.                              Es ist eine ruhige Klaviermusik, wunderbar geeignet, um in seinen Gedanken wieder einen Mittelpunkt zu finden.

Klavier: "Mendelssohn: Lieder ohne Worte op. 19 n. 1" (auf YouiTube)

Das andere Instrumentalwerk ist der letzte Satz aus der 7. Sinfonie in A-Dur von Ludwig van Beethoven:  Allegro con brio (mit Feuer, Leidenschaft)

  • mitreißender Temperamentsausbruch für Menschen, die so etwas lieben
  • Energiequelle für Menschen, die gerade durchhängen
  • Hilfe zur Entscheidung, jetzt aufzustehen und anzufangen mit dem, was man schon immer einmal tun wollte 
  • strahlende Sonne in einer Reihe dunkler Regentage

Beethoven: "Sinfonie Nr. 7,  4.Satz"  (auf YouTube)



 

 

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Geistliches



23. Januar 2022                             Alles, was ihr tut

Die Kantate ist eine mehrsätzige musikalische Form, die sich in der evangelischen Kirche der Barockzeit herausbildete. Instrumentalisten, Solosänger, Chorsänger und auch die Gemeinde musizierten im Wechsel. Die Gemeinde sang die Choräle.                                            Einer Kantate liegt ein geistlicher Hauptgedanke zugrunde, der in den einzelnen Musikteilen betrachtet wird. Das unterstrich ihre Bedeutung der Wortverkündigung im Gottesdienst; die Musik war sehr viel mehr als nur schmückendes Beiwerk.                                                                Auch war die Kantate eine Form, mit der die Aufgabe des würdigen Gotteslobes von der Gemeinde erfüllt werden konnte.

Große Kantaten-Komponisten waren Dietrich Buxtehude, Georg Philipp Telemann und natürlich Johann Sebastian Bach, der für jeden Sonntag des Kirchenjahres eine Kantate schrieb. Er vervollkommnete diese Form insofern, als in seinen Werken die Texte auch musikalisch sehr ausgedeutet wurden. Und die Choräle der Gemeinde wurden oft kunstvoll und klangreich von Orgel oder Orchester begleitet.

Dieser sehr bekannten Kantate „Alles, was ihr tut“ des evangelischen Lübecker Komponisten Dietrich Buxtehude liegen geistliche Gedanken zugrunde, die wir modernen Menschen vielleicht ein wenig aus den Augen verlieren, weil zu viel zu schnell zu tun ist:

  • Es ist Gottes Angebot, unser tägliches Tun auf Ihn auszurichten und so zu heiligen
  • Es ist des Christen Aufgabe, das Lob Gottes zu singen und zu spielen
  • Wir dürfen in allem, was wir tun, unsere ganze Hoffnung auf Gott setzen   

    (Siehe auch „Geistliches“ vom 23.1.22 und „Blog“ vom 21.1.22)

Kantate:  "Alles was ihr tut mit Worten oder mit Werken"  (auf YouTube)


Sonata                             Instrumentalmusik

Chor  (am Anfang und am Ende)          Alles, was ihr tut                                                mit Worten oder mit Werken,                        das tut alles im Namen Jesu                            und danket Gott, dem Vater, durch Ihn.                                                   Kolosserbrief Kap. 3, Vers 17

Sonata                                      Instrumentalmusik

Chor  

  1. Dir, Höchster, Dir alleine alles, Allerhöchster Dir,                                  Sinne, Kräfte und Begier                            ich nur aufzuopfern meine.                    Alles sei nach aller Pflicht                          nur zu Deinem Preis gericht’t.
  2. Helft mir spielen, jauchzen, singen,        hebt die Herzen himmelan,                  jubele, was jubeln kann,                          lasst all Instrumente klingen.                    Alles sei nach aller Pflicht                          nur zu Deinem Preis gericht’t.
  3. Vater, hilf um Jesu willen,                          lass das Loben löblich sein                      und zum Himmel dringen ein,              unser Wünschen zu erfüllen,                  dass Dein Herz nach Vaterspflicht              sei zu unserm Heil gericht’t.

Bass-Solo                                        Habe Deine Lust am Herrn, der wird dir geben, was dein Herz wünscht.         Psalm 37,4

Sopran-Solo (1.) und Chor (2.)  

  1. Gott will ich lassen raten,                        denn Er all Ding vermag.                              Er segne meine Taten,                              mein Vornehmen und mein Sach.          Ihm hab ich heimgestellt                        Mein Leib, mein Seel, mein Leben          und was Er sonst gegeben;                          Er mach’s, wie’s Ihm gefällt.
  2. Darauf so sprech ich Amen                      und zweifle nicht daran:                            Gott wird es all’s zusammen                        in Gnaden sehen an                                  und streck nun aus mein Hand                greif an das Werk in Freuden.                  Dazu mich Gott bescheiden                        in mein’m Beruf und Stand.

 

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Geistliches



Sonntag, 16. Januar 2022

Nicht vergessen!     (siehe Seite Geistliches)

Die Psalmen sind das Gebetbuch des Alten Testaments. Sehr ausführlich und in bildreicher Sprache kommen darin menschliche Empfindungen, Nöte und Freude, Zweifel und Zuversicht zur Sprache. Mögen diese Gebete auch tausende von Jahren alt sein: in ihnen kann jeder Mensch sich in seiner je eigenen Situation wiederfinden.                                        Hier stelle ich Ihnen zwei Chorwerke mit Psalmtexten vor, die das Erleben verfolgter Christen in Sprache und Klang fassen.                                        Der jüdische Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy lebte zur Zeit der Romantik. In sehr eindringlicher Musiksprache hat er die Anliegen, Worte und Gedanken des betenden Menschen in seinen Chorwerken vertont.  Da klingen in Psalm 43 die Bitte um Errettung von den bösen Menschen, die Fragen nach dem Warum der Verfolgung und Zweifel zaghaft im leisen Frauenchor, da erstrahlen Licht und Wahrheit in kraftvoller Achtstimmigkeit; die Hoffnung auf das Leben in Sicherheit und Freude bei Gott tönt erlöst im Dreiertakt zu Anklängen an Harfenmusik in weichem, vollem Chor. Ein Schluss, der feste Zuversicht ausstrahlt beendet dieses innere Gespräch zwischen dem Beter, seiner Seele und Gott.

Chorsatz:  "Richte mich Gott"  (auf YouTube)

 

Mendelssohns Chorwerk, dem die ersten Verse aus Psalm 55 zugrunde liegen, „Hör mein Bitten, Herr, neige Dich zu mir“ beginnt mit dem Solo einer Altstimme. Sie ruft Gott in Not um Hilfe an. Das Irren ohne Pfad in dunkler Nacht wird musikalisch in Melodie und Harmonie dargestellt, die durch viel Chromatik undurchsichtig und wirr klingen. Die vielen kleinen Halbtonschritte vermitteln das Bild eines sich vorsichtig vorwärtstastenden Menschen. Als die Rede auf die Feinde kommt, bestätigt der Chor gleichsam die Aussagen der Altstimme einstimmig und sehr ausdrucksstark. Die Musik steigert sich im Wechsel zwischen Chor und Solo, bis – fast genau in der Mitte des Werkes – die totale Erschöpfung des Betenden in einem Abbruch der Lautstärke und Chorbesetzung dargestellt wird: die Altstimme singt ein kurzes Rezitativ:  Mich fasst des Todes Furcht bei ihrem Dräu’n. Sie sind Unzählige, ich bin allein. Mit meiner Kraft kann ich nicht widerstehn, Herr, kämpfe Du für mich, GOTT, hör mein Flehn!  Der Name Gottes wird in einem Aufschrei angerufen: der verfolgte Mensch ist am Ende seiner Kräfte …                                                                                                              Der zweite Teil dieses Chores strahlt in sanft bewegter Musik große Sehnsucht aus. Das wird u.a. ausgedrückt im großen Tonumfang der Solomelodie und im immer wieder gesungenen gleichen hohen Ton.        Das ganze Chorwerk klingt in vollkommener Ruhe aus.

Mendelssohn:  "Hör mein Bitten"   (auf YouTube)


Richte mich, Gott,                                  und führe meine Sache wider das unheilige Volk und errette mich von den falschen und bösen Leuten.                                                  Denn Du bist der Gott meiner Stärke,      warum verstössest Du mich?                    Warum lässt Du mich so traurig gehn,        wenn mein Feind mich drängt?                  Sende Dein Licht und Deine Wahrheit,        dass sie mich leiten zu Deinem heiligen Berge und zu Deiner Wohnung. Dass ich hineingehe zum Altar Gottes,                                                  zu dem Gott, der meine Freude und Wonne ist und Dir, Gott, auf der Harfe danke, mein Gott. Was betrübst du dich, meine Seele                und bist so unruhig in mir?                            Harre auf Gott! Denn ich werde Ihm noch danken,  dass Er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist!                                           Psalm 43

 

Hör mein Bitten, Herr, neige Dich zu mir            auf Deines Kindes Stimme habe Acht!              Ich bin allein; wer wird mir Tröster und Helfer sein? Ich irre ohne Pfad in dunkler Nacht.        Hör mein Bitten, Herr, neige Dich zu mir!        Die Feinde, sie droh‘n und heben ihr Haupt: „Wo ist nun der Retter, an den ihr geglaubt?“ Sie lästern Dich täglich, sie stellen uns nach und halten die Frommen in Knechtschaft und Schmach.                                                          Mich fasst des Todes Furcht bei ihrem Dräu’n  (Drohen)                                                  Sie sind Unzählige, ich bin allein.                    Mit meiner Kraft kann ich nicht widerstehn,  Herr, kämpfe Du für mich, GOTT, hör mein Flehn!

O könnt ich fliegen wie Tauben dahin,          weit hinweg weg vor dem Feinde zu flieh’n!    In die Wüste eilt ich dann fort,                    fände Ruh am schattigen Ort.                                                                            Psalm 55, Verse 1 - 9

 

 

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Ende der Weihnachtszeit 2022   

Musik aus „Der Messias“



Zum Abschluss der Weihnachtszeit (nach dem katholischen Kirchenjahr) möchte ich Ihnen Georg Friedrich Händels Chor „Sein Joch ist sanft“ empfehlen. Dieser Chor beschließt den 1. Teil des Oratoriums „Der Messias“.

Unter einem Joch muss man sich in der antiken Landwirtschaft ein schweres Viehgeschirr – für ein oder zwei Ochsen – vorstellen. Daran wurde das Ackergerät angebunden und damit waren die Tiere in ihrer Freiheit sehr eingeschränkt.

Und dann kommt Jesus und sagt von sich: „Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; … denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“                            (Evangelium nach Matthäus, Kap. 11, Vers 29 f)

Die Vertonung dieser Worte durch Händel braucht man nicht im Einzelnen zu erläutern: diese leichte, sanfte, fast schwebende Musiksprache, die nichts Erdenschweres, Belastendes mehr hat, versteht jeder. Auch der festliche Chorschluss fehlt nicht.

Und auch dieser Chor / Text aus dem weihnachtlichen Teil des „Messias“ befasst sich nicht mit dem Jesuskind in der Krippe, sondern mit der Bedeutung, die die Geburt Jesu für die Menschen hat.                                                                                  Das Jesus-Wort in Zusammenhang mit dieser Musik deutet den grundlegenden, christlichen Gedanken aus, dass Gott den Menschen in seiner Not und Last nicht allein lässt, sondern ihm tragen hilft. Das ist die tiefe, frohe Botschaft von Weihnachten – über die Krippe hinaus. So kann der Mensch getröstet und zuversichtlich in den Alltag gehen.

Chorsatz: "Sein Joch ist sanft" (auf YouTube)


Chor:

Sein Joch ist sanft,                        die Last ist leicht.

Matthäus-Evangelium, Kap. 11, Vers 30

 

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Epiphanie 2022

Musik aus „Der Messias“



Gehen wir im „Messias“ noch einmal ein Stück zurück, so erklingt unmittelbar vor der Krippenszene der sehr dynamische Chorsatz „Denn es ist uns ein Kind geboren“.                                                                                                                          Nach einer kurzen Orchestereinleitung beginnt der Chorsopran mit den Worten: „Denn es ist uns ein Kind geboren“.  Als er sie gesungen hat, übernimmt der Tenor dieselben Worte und dieselbe Melodie. Kurz darauf kommt wieder der Sopran, der diese Worte nun mit einer langen Koloratur singt (das sind schnelle Ton“ketten“ auf eine einzige Silbe). Diese Koloratur steigt immer höher. Als Tenor und Sopran fertig sind, singen Alt und Bass nahtlos dasselbe weiter: der Alt die Nachricht, der Bass die aufsteigend-laufende Koloratur. Und dieses abwechselnde, überwiegend nur zweistimmige Singen wirkt wie ein Staffellauf: hier wird eine Nachricht weitergeleitet, von einer Stimme zur anderen und zur dritten usw. Wer sie hört, läuft los, um sie weiterzusagen. Es wirkt, als ob die Menschen sich die frohe Botschaft gegenseitig im Laufen zurufen.                                                                          Unvermittelt sammeln sich die vereinzelt laufenden Chorstimmen in punktiertem, kräftigem Rhythmus bei den Worten: „… und die Herrschaft ist gelegt auf Seine Schulter und Sein Name soll heißen:“ …

… wie um dann gemeinsam einzustimmen in einen großen anbetenden Lobpreis: „Wunderbar, Herrlicher, der starke Gott, der Ewigkeiten Vater und Friedefürst!“    Hier klingt die Chormusik nun wahrhaft majestätisch, königlich, kraftvoll. Und die schnellen Orchesterstimmen erklingen an diesen Stellen in einer Notenfolge, die eine Krone ergibt, wollte man ihren Verlauf nachzeichnen.                                          Die glänzenden Attribute, mit denen in dieser alttestamentlichen Prophezeiung der Friedensfürst bedacht wird, hat Händel ebenso glänzend in Musik zum Klingen gebracht!

Das Weitersagen der Frohen Nachricht von der Geburt des Kindes und der himmlisch-festliche Lobpreis wechseln sich im ganzen Chorsatz insgesamt dreimal ab. Beim dritten Weitersagen der Frohen Nachricht steigert Händel das Geschehen, indem alle Stimmen nun gemeinsam singen, also „gemeinsam loslaufen, um die Nachricht zu verbreiten“.  Diese musikalische Dynamik macht gleichsam deutlich: Die Kunde ist nicht mehr aufzuhalten.                                                                              Mit der formalen und musikalisch glanzvollen Intensivierung zum Schluss dieses Chorstückes geschieht auch eine theologische Verdichtung, die ausdrückt, dass nun „die Zeit erfüllt war“: die Stunde der Geburt des Erlösers ist gekommen.                Und das zeichnet sich in der folgenden Krippenszene ab, die mit der sehr leisen Hirtenmusik auf dem Feld beginnt (siehe Musikempfehlung Weihnachten 2021)


Chor:

Denn es ist uns ein Kind geboren, uns zum Heil                                  ein Sohn gegeben,






und die Herrschaft ist gelegt auf Seine Schulter.                            Und Sein Name soll heißen:


Wunderbar,                      Herrlicher,                                      der starke Gott,                            der Ewigkeiten Vater                  und Friedefürst. 

  

aus dem Buch des Propheten Jesaja,     Kapitel 9, Vers 5

Chorsatz: "Denn es ist uns ein Kind geboren" (auf YouTube)

 

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Weihnachtszeit 2021 / 22

Musik aus „Der Messias“


Musiktext

Der Mann, der die Bibeltexte für Händels Oratorium „Der Messias“ zusammengestellt hat, Charles Jennens, hielt sich nicht lang mit der Krippenszene und dem Lobgesang der Engel auf, sondern ging schnell über zur Bedeutung, die dieses neugeborene Kind für die Menschen, ja, für die ganze Welt hat: Jesus Christus ist für die Menschen der Heiland. Er ist nicht nur Hüter der Menschen, sondern auch Arzt, Tröster, Mahner; Er ist der, der aufrichtet und Kraft gibt; der das Leben der Menschen erträglicher zu machen vermag.

All diese Eigenschaften werden in den folgenden Musikstücken beschrieben und vertont, zuerst im Rezitativ „Dann wird das Auge des Blinden sich auftun“, ein Hinweis auf die Wunder Jesu.

Rezitativ: "Dann wird sich auftun das Auge des Blinden..." (auf YouTube)

Mit der Arie „Er weidet Seine Herde dem Hirten gleich“ erklingt eine ganz typische Hirtenmusik im pastoralen Dreiertakt in der Hirtentonart F-Dur. Der wiegende Rhythmus strahlt gerade auch nach der vorhergehenden freudig-lebendigen Arie „Erwach, frohlocke“ eine so starke Ruhe aus, dass Händel auf jede weitere Textausdeutung verzichten kann.

Was die Besetzung der Solostimmen betrifft, so bietet der Komponist verschiedene Möglichkeiten an: entweder tiefe oder hohe Frauenstimmen oder auch beide Stimmen abwechselnd.

Diese Arie ist ein in Text und Musik trostvolles, beruhigendes, Zuversicht und Ruhe vermittelndes Kunstwerk.

Arie: "Er weidet seine Herde" (auf YouTube)


Rezitativ                                      Dann wird das Auge des Blinden sich auftun,                                  und das Ohr des Tauben wird hören, dann springt der Lahme wie ein Hirsch                              und die Zunge des Stummen wird singen.

aus dem Buch des Propheten Jesaja, Kapitel 35, Verse 5 f

Arie 

Er weidet Seine Herde,              dem Hirten gleich,                      und heget Seine Lämmer              so sanft auf Seinem Arm.              Er nimmt sie mit Erbarmen          auf in Seinen Schoß                    und leitet sanft, die in Nöten sind.

nach Jesaja, Kapitel 40, Vers 11

Kommt her zu Ihm,                        die ihr mühselig seid,            kommt her zu Ihm,                        mit Traurigkeit Beladene,              Er spendet süßen Trost.        Nehmt Sein Joch auf euch          und lernet von Ihm,                  denn Er ist sanft und demutvoll. So findet ihr Ruh und Seelenheil.

nach Matthäus – Ev., Kap. 11, V. 28 f

 

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        Silvester 2021                                  Neujahr 2022                                       Te Deum

Te Deum       (deutscher Text)

Der französische Komponist Marc-Antoine Charpentier schrieb das Te Deum gegen Ende des 17. Jahrhunderts. Die Einleitung dieses Werkes wurde sehr bekannt, weil die ersten 8 Takte daraus lange Jahre von den ARD als „Eurovisionsmusik“ erklangen. Daher verbinden viele Menschen mit der Musik eher Fernsehen als einen Lobgesang für Gott.

Die bekannteste Textfassung des Te Deums im Deutschen ist das ökumenische Kirchenlied „Großer Gott, wir loben Dich“.

Vielleicht haben Sie heute Zeit und Muße, sich das Werk von Charpentier für Chor, Soli und Orchester zum Beginn des Neuen Jahres anzuhören – es dauert etwas weniger als eine halbe Stunde.


Hier zwei links mit stilistisch unterschiedlichen Aufführungen der Musik:

"Te Deum, H. 146

"Marc-Antoine Charpentier - Te Deum, H.146"


Orchester:  Prelude

 Bass-Solo:     Dich, Gott, loben wir, Dich, Herr, preisen wir.                                           Chor:              Dir, dem ewigen Vater, huldigt das Erdenrund.                                                                   Dir rufen die Engel alle,                                                                                                           Dir Himmel und Mächte insgesamt,                                                         Soli:                die Kerubim Dir und die Serafim                                                                                           mit niemals endender Stimme zu:                                                                                         Heilig, heilig, heilig der Herr, der Gott der Scharen!                           Chor:              Voll sind Himmel und Erde von Deiner hohen                                                                     Herrlichkeit.                                                                                                                               Dich preist der glorreiche Chor der Apostel;                                                                       Dich der Propheten lobwürdige Zahl;                                                   Chor – Soli – Chor:    Dich der Märtyrer leuchtendes Heer;                                       Soli:                Dich preist über das Erdenrund die heilige Kirche;                                                             Dich, den Vater unermessbarer Majestät;                                                                           Deinen wahren und einzigen Sohn;                                                                                     und den Heiligen Fürsprecher Geist.                                                                                     Du König der Herrlichkeit, Christus.                                                                                     Du bist des Vaters allewiger Sohn.                                                                                       Du hast der Jungfrau Schoß nicht verschmäht,                                                                   bist Mensch geworden, den Menschen zu befreien.                         Chor:              Du hast bezwungen des Todes Stachel und denen,                                                           die glauben, die Reiche der Himmel aufgetan.                                                                   Du sitzest zur Rechten Gottes                                                                                                 in Deines Vaters Herrlichkeit.                                 

 Bass-Solo:     Als Richter, so glauben wir, kehrst du einst wieder.                             Sopran-Solo: Dich bitten wir denn, komm Deinen Dienern zu                                                                 Hilfe, die Du erlöst mit kostbarem Blut.                                             Chor:              In der ewigen Herrlichkeit zähle uns Deinen                                                                       Heiligen zu. Rette Dein Volk, o Herr,                                                        Chor – Soli:   und segne Dein Erbe;                                                                            Chor:              und führe sie und erhebe sie bis in Ewigkeit.                                        Chor – Soli:   An jedem Tag benedeien wir Dich                                                        Chor:              und loben in Ewigkeit Deinen Namen,                                                                                  ja, in der ewigen Ewigkeit.

  Duett Sopran & Bass:   In Gnaden wollest Du, Herr,                                                                                 an diesem Tag uns ohne Schuld bewahren.                                                                       Erbarme Dich unser, o Herr, erbarme Dich unser.                               

 Terzett 2 Soprane & Bass:                                                                                                                               Lass über uns Dein Erbarmen geschehn,                                                                             wie wir gehofft auf Dich.

  Chor:              Auf Dich, o Herr, habe ich meine Hoffnung gesetzt.                                                          In Ewigkeit werde ich nicht zuschanden.

(Übersetzung nach Romano Guardini, 1950)

Quelle: Wikipedia


 

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Weihnachten 2022

Die Freude des Himmels


Aus:  Lukas- Evangelium,                  Kapitel 2, Verse 8 - 14

In seinem Oratorium „Der Messias“ hat Georg Friedrich Händel die Szene, in der den Hirten die Frohe Botschaft verkündet wird, mit Musik gemalt.                                Zunächst führt er seine Hörer mit einer sanften, ruhigen Hirtenmusik quasi auf das nächtliche Feld zu den Schafen.                                                                                          Dann erklingt ein einfaches Rezitativ, mit Akkorden vom Cembalo begleitet: „Es waren Hirten beisammen auf dem Felde“. Eigentlich ist es nichts Besonderes, dass dieses Rezitativ ein Solosopran (hohe Frauenstimme) singt. Hätte man bis hierher das Oratorium an einem Stück gehört, so würde man hier den Solo-Sopran das erste Mal hören. Und das ist dann doch etwas sehr Besonderes: Nach 40 Minuten tiefen Solostimmen kann man den Eindruck gewinnen, dass ein Engel auf dem Hirtenfeld steht und die Botschaft von der Geburt Jesu verkündet.

Als der Engel erscheint, übernimmt das Orchester die Begleitung vom Cembalo und malt das beschriebene Geschehen aus: durch aufsteigende Dreiklangstöne entsteht eine besondere Dynamik (immerhin erscheint ein Engel!). Im Orchester spielen nur die hohen Streicher (nichts „bodenständig Erdlastiges“). Die Tonart, die Händel wählt, ist F-Dur, das ist die Pastoraltonart – passend für Hirten.

Das, was der Engel zu sagen hat, wird wieder vom Cembalo begleitet.




Als die Engelscharen vom Himmel herniederkommen, übernimmt wieder das Orchester die Begleitung und es erklingt ein vielfaches Flügelschlagen … Die Herrlichkeit Gottes kündigt sich in der D-Dur Tonart an!                                                 

Arie: "Es waren Hirten beisammen auf dem Felde" (auf YouTube)

Man könnte annehmen, dass Händel jetzt einen seiner fulminanten Festchöre erklingen lässt. Dem ist aber nicht so. Allerdings ist der Chor „Ehre sei Gott in der Höhe!“ in der festlichen Tonart D-Dur komponiert. Er beginnt nur mit hohen Chorstimmen, der „erdlastige“, tiefe Bass fehlt. Die Worte „und Fried auf Erden“ erklingen nur in den (tiefen) Männerstimmen, „auf Erden“ halt. Das wiederholt sich, alle Stimmen singen im gleichen punktierten Rhythmus, das trägt wesentlich zu dieser kraftvollen Musik bei. Bei den Worten „allen Menschen Heil“ singen alle Chorstimmen scheinbar „durcheinander“ in unterschiedlichen Rhythmen, das widerspiegelt die Vielfalt der Menschen. Dem schließt sich wieder der 1. Teil an „Ehre sei Gott“, diesmal mit Männerstimmen: der Friede ist vom hohen Himmel auf die Erde herabgekommen.      Am Schluss dieses Lobgesangs wird das Orchester im Nachspiel, völlig unerwartet und untypisch, ganz leise; fast so wie eine Filmkamera, die den Hauptschauplatz langsam verlässt und ihn am Ende nur noch als Licht im nächtlichen Dunkel aus weiter Ferne zeigt.

Mit der Arie „Erwach, frohlocke“ bricht sich nun die Freude über die Geburt des Erlösers Bahn. Sie beginnt mit einem Aufruf zur Freude – mit dem bereits bekannten Quartsprung (Signalwirkung wie beim Martinshorn: „Erwach!“). Es ist die hohe Solostimme des Sopran, die da in großen Tonsprüngen und Koloraturen singt und wieder hat man den Eindruck: es ist der Engel, der da jubiliert. Das Orchester stimmt in den Jubel ein und wechselt sich in Koloraturen und großen Tonsprüngen mit der Sängerin ab.                                                                                                                       „Tochter von Zion“ meint alle Menschen, die an Gott glauben.

Der Mittelteil dieser Arie ist etwas ruhiger und weicher.

Danach folgt wieder der lebendige, freudige Teil vom Beginn der Arie.


Im ganzen 1. Teil des „Messias“ hat Händel eine konsequente Anordnung der musikalischen Formen:                                                                                                                1. Rezitativ   (erzählt Bibeltext)                                                                                                    2. Arie          (deutet den Bibeltext aus)                                                                                      3. Chorsatz

Nur hier in der Weihnachtsszene gibt er diese Form auf und folgt dem Ablauf des Geschehens:                                                                                                                                  1. Hirtenmusik   (zur Einleitung des Besonderen, nur instrumental)                                        2. Rezitativ         (der Engel, der den Hirten erscheint)                                                              3. Chor               (Lobgesang der Heerscharen, die dazukommen)                                      4. Arie                 (Ausdeutung des Geschehens)

Eine solche Änderung macht ein Komponist nicht einfach so aus einer Laune heraus, diese Änderung ist eine Aussage: mit ihr macht Händel die Geburt des Messias zum Mittelpunkt.

Hier können Sie von der Hirtenmusik bis zur Arie „Erwach, frohlocke“ alles durchgehend hören:    aus der Gesamtaufnahme des „Messias“:  Minute 42,52 - 55 (auf YouTube)


 

Orchester:  Hirtenmusik

Rezitativ

Es waren Hirten beisammen auf dem Felde, die hüteten ihre Herden des Nachts.



Und siehe, der Engel des Herrn trat zu ihnen und die Klarheit des Herrn umleuchtete sie,                              und sie fürchteten sich sehr.

Und der Engel sprach zu ihnen:„Fürchtet euch nicht!                      Ich bringe frohe Kunde von dem Heil, das da ward allen Völkern.  Denn euch ist heute in Davids Stadt der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr.“

Und alsobald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:

Chor                   

„Ehre sei Gott in der Höhe            und Fried auf Erden, 

Ehre sei Gott in der Höhe              und Fried auf Erden, 

und allen Menschen Heil!“ 

„Ehre sei Gott in der Höhe            und Fried auf Erden,                      und allen Menschen Heil!“

 

 Arie

Erwach, frohlocke,                              o Tochter von Zion!                        Blick auf, dein König kommt zu dir. 



Er ist der rechte Helfer                  und bringet Heil allen Völkern.  Sacharja, Kapitel 9, Vers 9

 

 

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18. Dez. 2022        4. Advent

Musik aus „Der Messias“


Musiktexte

In seinem Rezitativ „Denn blick auf“ und der Arie „Das Volk, das da wandelt im Dunkel“ malt Georg Friedrich Händel Licht und Dunkel musikalisch sehr eindrucksvoll.            Das Rezitativ wird nicht von einem Tasteninstrument begleitet, sondern vom ganzen Orchester, das die Botschaft des Sängers ausdeutet. So beginnt es in der dunklen h-moll-Tonart mit gleichsam irrlichternden, kleinsten Tonschritten. Der Bass-Sänger setzt mit dem bekannten Quartsprung aufwärts ein („Martinshorn“!): „Blick auf“, doch bei der „Finsternis“ geht die Melodie sogleich wieder in die Tiefe.                                        Und dann geschieht etwas Unerwartetes: die zunächst irrlichternde Orchesterbegleitung gewinnt zunehmend Gestalt, wandelt sich in das Trostmotiv aus dem Rezitativ „Tröste dich“ (siehe 1. Advent) und gelangt bei den Worten „… über dir gehet auf der Herr“ von der dunklen h-moll-Tonart in das strahlende D-Dur. Die Solomelodie steigt hier Ton für Ton aufwärts.                                                                Dieses Rezitativ entwickelt sich in 23 Takten von Dunkelheit und Ziellosigkeit zu Klarheit, Festlichkeit und innerer Ruhe.

Die Arie „Das Volk, das da wandelt“ nimmt musikalisch noch einmal das ziellose Umherirren im Dunkel auf. Auch sie beginnt in dunklem hmoll. In dieser herben Tonart entwickelt Händel eine Melodie für den Bassisten, die sehr chromatisch, d. h. in ziemlich unerwarteten Tonfolgen verläuft – eine Melodie, die wahrlich kein Ohrwurm ist. Sie ist weder eingängig noch anrührend noch mitreißend. Das Orchester begleitet den Solosänger fast nur einstimmig; das ist sehr ungewöhnlich und erweckt den Eindruck von Eintönigkeit, ja fast Ratlosigkeit. Man ist versucht, beim Hören an Menschen zu denken, die im Dunkeln herumtappen, nicht wissen, wohin sie sich wenden sollen und erfolglos einen Weg suchen, ganz wie es der Arientext erzählt.      Auch in dieser Arie gibt es, wie im Rezitativ, den Moment der Verwandlung: er tritt immer ein beim Text „ … es sieht ein großes Licht“ bzw. bei den Worten „ … ein strahlend Licht bescheinet sie“. Jedes Mal wechselt die Tonart vom dunklen h-moll zum festlichen D-Dur und die Orchesterbegleitung wird mehrstimmig, es wirkt regelrecht lebendig.                                                                                                                                      In einer Arie wird der Text nicht nur knapp erzählt (wie in einem Rezitativ), vielmehr wird der Inhalt musikalisch betrachtet und ausgedeutet, mit viel Zeit und viel Musik. So wiederholen sich die Schatten- und Lichtseiten dieser Arie mehrmals.

Arie: "Das Volk das da wandelt" (auf YouTube)


Rezitativ

Denn blick auf,                      Finsternis deckt alle Welt,        dunkle Nacht alle Völker.

Doch über dir gehet auf der          Herr und Seine Herrlichkeit          erscheint vor dir.

Und die Heiden wandeln                im Licht,                                            und Könige im Glanze              Deines Aufgangs.

Jesaja, Kap. 60, Vers 2

Arie

Das Volk,                                          das da wandelt im Dunkel,              es sieht ein großes Licht.

Und die da wohnen                          im Schatten des Todes,                    ein strahlend Licht              bescheinet sie.

Jesaja Kap. 9, Vers 1

Hier noch zwei Musikempfehlungen für Ruhe und Meditation so kurz vor Weihnachten: eine innige Arie und eine fast schmerzlich sehnsuchtsvolle Orgelmusik. Beide Werke sind von Johann Sebastian Bach:

1. "Bereite dich, Zion" - Arie aus dem Weihnachtsoratorium" (auf YouTube)                                                                                                                                              2. "Nun komm der Heiden Heiland" – Choralbearbeitung für Orgel (BWV 659) (auf YouTube)                                                                                                                                                                                    "Klavierbearbeitung" von Ferruccio Busoni (auf YouTube)

 

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11. Dez. 2022          3. Advent                            

Musik aus „Der Messias“


Musiktexte

Die Verheißungen des Alten Testamentes haben einen wichtigen Platz im 1. Teil des „Messias“ von Händel (siehe auch Seite „Geistliches, 3. Advent“).                                    Ein Rezitativ ist ein Sprechgesang, bei dem der Text im Vordergrund steht. Der Sänger wird nur mit ein paar Stützakkorden begleitet: so nimmt der Hörer automatisch den Text als Hauptsache wahr.                                                                                            Tonarten hatten in der Barockzeit und weit darüber hinaus eine besondere Bedeutung. Jede Tonart sagte etwas Bestimmtes aus und es war nicht egal, in welcher Tonart ein Komponist seinen Text vertonte.                                                                                          Das Rezitativ „Denn sieh“ steht in D-Dur, das als strahlende, festliche Tonart galt. Hier erklingt D-Dur zum ersten Mal im Oratorium – das Fest, die Erfüllung der Verheißung kündigt sich an.

In einer Arie wird der Text des Sängers oder der Sängerin musikalisch ausgedeutet. In dieser Arie „O du, die Wonne verkündet in Zion“ singt die tiefe Altstimme – die hohe Sopransolostimme muss noch warten bis zu ihrem ersten Auftritt, denn noch ist die Zeit der Erwartung.                                                                                                                  Die Worte „erheb - dein Wort - mit Macht“ sind jeweils 2 Töne im Quartsprung aufwärts (da ist sie wieder, die Tonfolge, die uns bekannt ist als „Martinshorn“ bei Rettungsfahrzeugen im Einsatz – man ist aufgeweckt bis alarmiert …). Die Worte „steh auf“ sind genauso vertont. Sie werden aber auch noch auf eine andere Weise gesungen, die später bei der Ermutigung „strahle“ und im anschließenden Chor bei den Worten „Er kommt“ wieder erklingt.                                                                                  „Die Herrlichkeit des Herrn“ hat Händel mit einer Koloratur vertont. (Das sind sozusagen Tonketten auf einem einzigen Wort): Zeichen einer besonderen Hervorhebung, einer Ausschmückung.

Arie: "O du, die Wonne verkündet in Zion" (auf YouTube)

Die Arie geht direkt über in den sehr festlichen Chorsatz „O du, die Wonne verkündet in Zion“, der glänzend vom Orchester begleitet wird. Die Worte „steh auf“ und „Er kommt“ erklingen mit denselben Motiven wie in der Arie. Durch diese gleichen musikalischen Motive bei den Worten „steh auf,  ………   strahle,   …….. Er kommt“ entsteht auch musikalisch eine innere Verbindung: Der Mensch, dem diese Verheißung gilt, braucht nicht mehr am Boden zu liegen, sich aufzugeben und ohne Hoffnung zu sein. Er kann aufstehen mit leuchtenden Augen und hoffen, weil Gott ihm entgegenkommt!

Chor:  "O du, die Wonne verkündet in Zion" (auf YouTube)



Rezitativ

Denn sieh, der Verheißene des  Herrn erscheint auf Erden und Sein Name heißt Emanuel, „Gott mit uns“.

Jesaja, Kap. 7, Vers 14



Arie

O du, die Wonne verkündet in Zion, steig empor zur Höhe der Berge.      O du, die Gutes verheißet, Jerusalem,                                    erheb dein Wort mit Macht,            ruf es laut und sei getrost,    verkünde den Städten des Landes: „Er kommt, dein Gott.“                        O du, die Wonne verkündet in Zion, steh auf, strahle, denn dein Licht ist nah und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir.“


Chor

O du, die Wonne verkündet in Zion (in Jerusalem), steh auf,        verkünde den Städten des Landes: „Er kommt, dein Gott.                      Die Herrlichkeit des Herrn                ist über dir erschienen.“

Jesaja Kap. 40, Vers 9  /  Kap. 60, Vers 1

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4. Dez. 2022   2. Advent             

Musik aus „Der Messias“


Musiktexte

Nach sanftem Trost und glanzvoller Verheißung zu Beginn von Händels „Messias“ (siehe 1. Advent) trüben sich Musik und Texte in den beiden folgenden Stücken ein wenig ein. Man mag sich gar nicht lange damit aufhalten, sollte es aber doch tun! Nicht, weil Kunst von Gegensätzen lebt, sondern weil Händel hier einen mahnenden Text auf packende Weise vertont hat. Thema ist die Vorbereitung des Menschen auf das Kommen Gottes. (siehe Seite „Geistliches“, 2. Advent)

Die Arie der Altstimme „Doch wer wird ertragen“ ist vierteilig: langsam – schnell – langsam – schnell; wobei der Begriff „schnell“ auch im Sinne von „dramatisch“ zu verstehen ist.                                                                                                                            Die tiefe Altstimme und die moll-Tonart vermitteln in den beiden langsamen Teilen eine große Ernsthaftigkeit, mit der die Frage gestellt wird, wer den Tag der Ankunft Gottes erträgt (aushält); eine Ernsthaftigkeit, die im Glauben einen festen Platz hat.                  Bei den Worten „Denn Er entflammt wie des Läuterers Feuer“ lässt Händel das Orchester (Streicher) entflammen und losrasen; auch die Altistin singt sich beim Wort „Feuer“ jeweils „in Rage“ und verstärkt so das Bild eines flammenden Feuers. Dieser schnelle Teil erklingt beim 2. Mal gesteigert durch chromatische Melodieführung. (Für Laien: das sind die Melodiestellen, die man so nicht erwartet und die schwer nachzusingen sind). Die Arie endet mit einem „flammenden“ Nachspiel des Orchesters.

Arie: "Doch wer wird ertragen" (auf YouTube)

Der anschließende Chorsatz „Und Er wird reinigen“ nimmt die Dramatik auf: er beginnt mit einer Stimme; ihr folgen nach und nach die anderen Stimmen mit derselben Melodie.  Das Wort „läutern“, verbunden mit dem Bild des Feuers, vertont Händel wieder mit schnellen „Tonketten“ (Koloraturen), die abwechselnd durch alle Stimmen laufen. Man könnte sagen: in irgendeiner Stimme „brennt es immer“.                            Die Worte „… auf dass es bringe Gott, seinem Herrn, ein Opfer in Heiligkeit und Gerechtigkeit“ erklingen hingegen in allen Stimmen gemeinsam mit dem gleichen Rhythmus: dies symbolisiert das Volk, das als eine Gemeinschaft vor dem Altar seines Gottes steht.

Chor: Und er wird reinigen: (auf YouTube)


aus dem Buch Maleachi            Kapitel 3, Verse 2 + 3                  (Altes Testament)



Arie

Doch wer wird ertragen                den Tag Seiner Ankunft,                und wer besteht,                          wenn Er erscheinet?

Denn Er entflammt                          wie des Läuterers Feuer.




Chor

Und Er wird reinigen                      und läutern das Volk des Bundes,

auf dass es bringe Gott, seinem Herrn, ein Opfer in Gerechtigkeit und Heiligkeit.

 

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27. Nov. 2022    1. Advent      

Musik aus „Der Messias“


Musiktexte

Georg Friedrich Händel, der große Komponist glänzend-festlicher Chor- und Orchestermusik, schrieb 1741 ein Oratorium über das Leben Jesu in der Heilsgeschichte Gottes mit uns Menschen. Es heißt: „Der Messias“ und war ein Glanzstück seiner Karriere; so würde man es heute wohl nennen. Geschrieben hat Händel es in drei Wochen! Die Komposition und große Bedeutung dieses Werkes in vielen Ländern der Erde hat den Dichter Stefan Zweig dazu bewegt, in seinem Buch „Sternstunden der Menschheit“ eine Erzählung darüber zu schreiben.

Der erste von den drei Oratorienteilen enthält die Prophezeiungen des Alten Testaments: Gott lässt Sein Volk nicht verloren gehen, Er sieht die Not der Menschen. Und so lebt das Volk Israel mit der Hoffnung auf einen Erlöser – eine Hoffnung, die es von Generation zu Generation weitergibt, inmitten aller alltäglichen Schwierigkeiten, Ängste und Verfehlungen. Diese Hoffnung wird aber auch weitergegeben in immer wiederkehrenden Festen und frohen Stunden – mitten im Leben eben, Jahrtausende hindurch. Bis zu allen Menschen, die heute, im Jahr 2021, an diesen Gott glauben.

„Der Messias“ beginnt mit einer Einleitung, die das Orchester in dunkler e-moll-Tonart spielt. Dann erklingt – in hellem E-Dur wie ein Lichtschein – das Rezitativ „Tröste dich, mein Volk“. Das Orchester begleitet den Tenorsänger mit langsamen, sich wiederholenden Akkorden. Es ist wirklich eine sehr beruhigende Musik, die allerdings eine unerwartete Wendung nimmt, indem sie mit dem Weckruf: „Vernehmt die Stimme …“ zu Ende geführt wird. (Die Tonfolge von „Vernehmt!“ kennen wir heute als „Martinshorn“ bei Rettungsfahrzeugen im Einsatz).

Rezitativ: "Tröste dich" (auf YouTube)

Sich trösten lassen ist eines, aber echte Umkehr und Hinwendung zu Gott ist eine sehr aktive Sache. Was der Mensch tun soll, wird ihm in klaren Naturbeispielen anschaulich beschrieben. Die lebendige, in ihrer musikalischen Sprache sehr bildhafte Arie „Alle Tale macht hoch erhaben“ weckt die Menschen auf, zu handeln.

Arie: "Alle Tale macht hoch erhaben" (auf YouTube)

Dieser Arie schließt sich ein kurzer glänzender Chorsatz an: "Denn die Herrlichkeit Gottes, des Herrn, wird offenbaret“. Er beginnt fanfarenartig. Die Worte „… da es Gott, unser Herr verheißen hat“ werden das ganze Stück hindurch von einer oder zwei Stimmen auf einem Ton gesungen – unüberhörbar und „feststehend“. Der Schluss ist sehr einprägsam: langsam, festlich, wahrlich nachhallend. Die Botschaft klingt nach, der Hörer nimmt sie mit in den Tag und die Woche.

So beginnt der Advent in der Bibel und bei Georg Friedrich Händel: mit Trost, klaren Ansagen und einer Verheißung!

Chor: "Denn die Herrlichkeit Gottes, des Herrn" (auf YouTube)


aus dem Buch des Propheten Jesaja, Kapitel 40, Verse 1 - 5 





Rezitativ (= Sprechgesang)

„Tröste dich, mein Volk“, spricht dein Gott. „Redet freundlich, Boten, mit Jerusalem, und prediget ihr, dass die Knechtschaft nun zu Ende ist und ihre Missetat vergeben. Vernehmt die Stimme des Predigers (Johannes) in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg und ebnet durch Wildnis Ihm Pfade, unserm Gott.“


Arie

Alle Tale macht hoch erhaben      und alle Berge tief,                          das Krumme grad                          und das Rauhe macht gleich.

Chor

Denn die Herrlichkeit Gottes, des Herrn, wird offenbaret. Alle Völker werden es sehen, da es Gott, unser Herr, verheißen hat.

 

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